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Zwei konkrete Interessenten für F. M. Hämmerle

Dornbirn - Zwei konkrete Interessenten gibt’s laut Masseverwalter Wilhelm Klagian für "Hämmerle komplett", unabhängig davon auch mehrere an Hämmerle-Teilbereichen interessierte Unternehmen.

„Es gibt mit heutigem Stichtag zwei ernstzunehmende Interessenten für das Gesamtunternehmen F. M. Hämmerle Textil, und unabhängig davon mehrere an Hämmerle-Teilbereichen interessierte Unternehmen. Mein Ziel und mein Bemühen lauten ganz klar: Veräußerung des Traditionsunternehmens als Ganzes.“ Das erklärte am Mittwoch der Masseverwalter im Ende Juli rechtskräftig gewordenen Konkurs der F. M. Hämmerle Textilwerke GmbH & Co KG, der Dornbirner Anwalt Dr. Wilhelm Klagian, auf unsere Frage, wie weit seine Bemühungen um Fortführung oder Teilfortführung der Textilfirma gediehen sind. „Mit größter Wahrscheinlichkeit keine Option mehr“ ist dagegen eine Weiterführung durch die Masse, ergänzte der nach dem Wolff-Zusammenbruch bereits mit der Aufarbeitung der zweiten großen Textilinsolvenz beauftragte Anwalt.

Unsere Frage, ob einer der zwei Gesamtübernahme-Interessenten Getzner Bludenz ist – über ein Zusammengehen der zwei prominenten Buntweber war schon vor Jahren laut nachgedacht worden – mochte Klagian weder bejahen noch verneinen. Auch hinsichtlich der Namen der sonstigen Interessenten hielt sich der Konkursabwickler bedeckt. Bejaht wird von ihm nur, dass beide Gesamtinteressenten „in der Branche aktiv sind“.

Wie Klagian weiter ausführte, wird die Kalenderwoche 34 – also jene nach Beendigung des Hämmerle-Betriebsurlaubs – „zur Schicksalswoche werden“. Einer der zwei nicht genannten Totalinteressenten habe „seine Absicht deponiert, das Unternehmen am 18. August sozusagen nahtlos zu übernehmen. Er nützt die und die nächste Woche zu professionellen Evaluierung der angetroffenen Werte und möchte dann sehr kurzfristig entscheiden. Das wäre natürlich auch im Sinne der betroffenen Arbeitnehmer, denn es sollte für die Fakten geben, die bleiben können, erst recht für jene, die sich neu orientieren müssen“, verwies Klagian auf die nicht einfache Alters- und Qualifikationsstruktur der grundsätzlich betroffenen 312 Angestellten und Arbeiter.

Wie viele von ihnen für einen Gesamt-Neueinsteiger weiterarbeiten könnten, lässt sich laut Klagian nicht quantifizieren: „Es liegt auf der Hand, dass es Einschnitte wird geben müssen, es ist ebenso einleuchtend, dass unterhalb einer ,kritischen Masse’ von Mitarbeitern eine Fortführung der Produktion nicht organisierbar ist.“ Und was die rund 300 Hämmerle-Gläubiger betrifft, so ist für den mittlerweile textilversierten Anwalt ebenso klar, dass „bei einem Gesamtübernehmer für sie mehr herausspringt als bei einer Zerschlagung der Strukturen“. Derzeit wird in der Hämmerle-Weberei im 3-Schicht-Betrieb ein Großauftrag abgearbeitet, was ebenfalls der Sicherung bzw. Steigerung der Quote zugute kommen sollte.

Facts zum Thema

  • Von der Insolvenz sind 312 Arbeiter und Angestellte betroffen.
  • Außerdem sind 300 Gläubiger Leidtragende des Hämmerle-Zusammenbruchs.
  • Die Verbindlichkeiten werden mit 6,06 Mill. Euro beziffert, nicht eingerechnet jene Beträge, die sich aus Dienstnehmeransprüchen nach Beendigung der Dienstverhältnisse ergeben könnten.
  • Noch vor 20 Jahren war Hämmerle mit 2200 Beschäftigten Österreichs größter Textiler.
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