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"Zwangsbeschallung" in der Weihnachtszeit

Von einer besinnlichen (Vor-)Weihnachtszeit können die vielen Angestellten im Handel nur träumen. Denn gerade im Advent ist der Lärmpegel in den Geschäften oft unerträglich hoch, nicht nur wegen der vielen Kundschaft, sondern besonders aufgrund der Hintergrundmusik, die über Stunden hinweg die Gehörgänge malträtiert.
Kritik an der “Zwangsbeschallung” kam am Freitag auch von der Gewerkschaft der Privatangestellten, die unter anderem fordert, den Angestellten einen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg in Form von Gehaltserhöhungen zugestehen.

In einigen Unternehmen habe sich schon Einiges zum Besseren gewendet, hieß es am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien. Die GPA sei den vergangenen Jahren zunehmend mit Klagen von Beschäftigten konfrontiert gewesen, die mit der übermäßigen und übertriebenen Beschallung von Verkaufslokalen mit Weihnachtsliedern in der Vorweihnachtszeit Probleme hatten.

“Man muss sich das vergegenwärtigen: In einer Zeit, da der Lärmpegel durch höhere Kundenfrequenz ohnehin schon sehr hoch ist, der Stress viel größer ist, wird man noch den ganzen Tag mit den immer gleichen Weihnachtsliedern zwangsbeschallt. Ich kann mir gut vorstellen, dass hier manchmal Kolleginnen und Kollegen die Nerven wegschmeißen”, sagte GPA-djp-Vorsitzender Wolfgang Katzian. “Selbstverständlich haben wir nichts gegen Weihnachtslieder, die zu dieser Zeit dazu gehören. Wir treten aber dafür ein und appellieren, dass Maß der Beschallung der Mitarbeiter auf ein erträgliches Maß reduziert wird.”

Katzian sei “überzeugt, dass die Umsätze von Unternehmen von anderen Faktoren abhängen als dem Einsatz von Weihnachtsmusik. Ich denke, dass kein Konsument eine Kaufentscheidung von Weihnachtsmusik abhängig macht”. Das Um und Auf für Erfolg seien freundliche und motivierte Angestellte.

Die GPA unterstützt in diesem Zusammenhang die Kampagne gegen Zwangsbeschallung von “Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas”. Dort wird unter anderem von 19. bis 21. November das Projekt “No Music Day” über die Bühne gehen, das sich zum Ziel gesetzt hat, den Alltagslärm in der Großstadt merkbar zu reduzieren.

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