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Zukunft der Bienen in Vorarlberg: Kräfte bündeln für eine Lebensgrundlage

Bienen-Pressekonferenz in Wolfurt.
Bienen-Pressekonferenz in Wolfurt. ©VOL.AT/Mirjam Mayer
Beim Lehrbienenstand Kreiennest hat Landwirtschaftslandesrat Christian Gantner am Freitag (19. Juli) zusammen mit Egon Gmeiner, dem Präsidenten des Vorarlberger Imkerverbandes, und mit Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger als erstes Ergebnis aus dem gemeinsam forcierten Projekt „Zukunft der Bienen in Vorarlberg“ einen neu erarbeiteten Leitfaden zur wirksamen Bekämpfung der Varroa-Milbe vorgestellt.
Land wirft ein Auge auf die Bienen
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„Ich bin sehr froh um diese breite Allianz für vitale und gesunde Bienenvölker in Vorarlberg“, sagte Landesrat Gantner. Die Aufgabe, intakte Lebensgrundlagen für Bienen und Insekten zu erhalten bzw. zu stärken, verlangt laut Gantner „gesamtgesellschaftliche Verantwortung“.

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So geht es den Bienen

Imkerverband-Präsident Egon Gmeiner über das derzeitige Bienenjahr und die Gesundheit der heimischen Bienen.

Maßnahmen für die Zukunft

Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger und Landesrat Christian Gantner erklären, welche Maßnahmen Landwirtschaft und Öffentlichkeit für die Zukunft der Bienen ergreifen könnten.

Die wertvolle Arbeit der Vorarlberger Imkerinnen und Imker gelte es auch weiterhin aus öffentlichen Mitteln zu fördern, stellte der Landesrat klar. Für das laufende Jahr wurden von Landesseite rund 50.000 Euro bereitgestellt. Genau so wichtig sei es, in der Öffentlichkeit das Bewusstsein für die Bedeutung vitaler Bienenpopulationen wach und lebendig zu halten, führte Gantner aus: „Der starke Schulterschluss ist unbedingt nötig“.

Zur Sprache brachte er auch die enge Beziehung der heimischen Landwirtschaft mit den Bienen. „Von unseren Bäuerinnen und Bauern wurde im Laufe der Zeit eine vielfältige Kulturlandschaft geschaffen, mit Lebensgrundlagen nicht nur für Honigbienen, sondern auch hunderte Wildbienenarten und viele weitere Insekten- und Tierarten“, betonte der Landesrat.

Meilenstein für Vorarlberger Imkerschaft

Mit Blick auf das Projekt „Zukunft der Bienen in Vorarlberg“ sprach Egon Gmeiner, der Präsident des Vorarlberger Imkerverbandes, von einem „Meilenstein in der Betreuung der Imkerschaft in Vorarlberg“. Im neuen Leitfaden, dem ersten Produkt der gemeinschaftlichen Initiative, sind verschiedene Methoden bzw. Varianten zur Bekämpfung der Varroa-Milbe beschrieben. Der Folder werde an alle Imkervereine des Landes verteilt und per Post an alle Imkerinnen und Imker versandt, freute sich der Präsident. Das Heft sei aus einer „gemeinsamen Kraftanstrengung“ hervorgegangen, so Gemeiner, der auch über die aktuelle Situation informierte. Positiv vermerkte der Präsident, dass die Imkerei in Vorarlberg derzeit auf sehr großes Interesse stößt. So befinden sich aktuell 130 Personen in der Grundausbildung. 40 Prozent davon sind weiblich und unter den Teilnehmenden sind immer mehr junge Leute.

Lebensgrundlagen für Bienen erhalten

Jede und jeder müsse einen Beitrag leisten, ist für Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger in Sachen Bienenzukunft nicht nur die Landwirtschaft gefordert. Nur durch die bäuerliche Bewirtschaftung stünden den Bienen und anderen Bestäubern attraktive Flächen und damit gute Lebensgrundlagen zur Verfügung, verdeutlichte der Präsident: „Umso mehr müssen wir darauf schauen, dass hochqualitative Flächen nicht verlorengehen“. Was es braucht, sei eine breite Betrachtung aller Einflussfaktoren, appellierte Moosbrugger. Dass in Vorarlberg zwei Drittel der landwirtschaftlichen Flächen extensiv bewirtschaftet, dort also die Biodiversität im Vordergrund steht, komme einer vielfältigen, vitalen Bienenfauna entgegen, führte der Präsident aus.

(Red./VLK)

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