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Zentralmatura am Amerlinggymnasium getestet

Allerhöchstens ein Genügend geben Schülervertreter der Zentralmatura - die Maturanten am Amerlinggymnasium sehen das positiver.
Allerhöchstens ein Genügend geben Schülervertreter der Zentralmatura - die Maturanten am Amerlinggymnasium sehen das positiver. ©Bilderbox
Die umstrittene Zentralmatura mit gleichen Fragen für ganz Österreich soll 2014 flächendeckend kommen. Die ersten Tests laufen schon - zum Beispiel im Wiener Amerlinggymnasium.

Insgesamt kamen 2012 schon 14.400 AHS-Schüler im Rahmen eines Schulversuches ihre Englischmatura als Zentralmatura absolviert. Dabei werden die Aufgaben nicht mehr von den einzelnen Lehrern erstellt, sondern zentral in Wien. Die Lehrer werten nur noch nach einem vorgegebenen Schlüssel aus. Am Amerlinggymnasium in Wien-Mariahilf hat man am Montag schon mal in Englisch geprobt Und auch wenn die schriftliche Zentralmatura an den AHS verpflichtend erst 2014 eingeführt wird, wirken Lehrer und Schüler schon jetzt wie Routiniers.

Zentralmatura: Gleiche Aufgaben, gleicher Tag für alle

Ab 2014 müssen alle Schüler der AHS die Zentralmatura in den Hauptgegenständen Mathematik, Deutsch und Englisch schreiben. Ein Jahr später kommt sie dann auch an die berufsbildenden höheren Schulen. Zumindest in Englisch, wo seit dem Schuljahr 2007/08 Schulversuche durchgeführt werden, ist die neue Art der Prüfung aber kein Grund zum Fürchten, ist Englischlehrerin Gabriele Köstinger überzeugt. Immerhin seien die Jugendlichen die gesamte Oberstufe hindurch auf die neuen Frageformate vorbereitet worden. “Unsere Schularbeiten waren in dieser Art aufgebaut, das System ist bekannt”, sagte sie.

Keine großen Änderungen zu bisher

Auch im Vergleich zur bisherigen Reifeprüfung sieht ihre Kollegin Ursula Pucher keine großen Änderungen. Die Schüler des Amerlinggymnasiums sehen die Prüfung ebenfalls gelassen. Immerhin kennen sie die benutzten Formate seit Jahren. “Wenn die Lehrer die Fragen stellen, dann hat man es halt öfter durchgeübt im Unterricht”, meint Schülerin Anja Stany. “Aber eigentlich war kein großer Unterschied.”

Auch Maturantin Antonia Mayer glaubt nicht, dass die Englisch-Reifeprüfung mit zentral erstellten Fragen schwieriger ist. Auf die Lese- und Hörverständnisaufgaben seien die Schüler bereits “die ganze Zeit” vorbereitet worden “und das kommt dann auch so, wie man das geübt hat”. Eine Einschränkung macht die Schülerin allerdings: “Das wichtigste ist, dass der Text, also das Kreativschreiben, noch von den Lehrern vorgegeben ist.”

Das wird sich allerdings ändern, wenn 2014 bzw. 2015 die Zentralmatura Pflicht für alle Maturanten wird. Am Amerlinggymnasium haben – wie an vielen am Schulversuch teilnehmenden AHS – schrittweise zentral erstellte Aufgaben die der Klassenlehrer ersetzt. In diesem Jahr stammen drei der vier Prüfungsteile – Hör- und Leseverständnis sowie Sprachverwendung im Kontext – vom Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie), das für die Zentralmatura verantwortlich ist. Künftig wird auch der Aufgabenteil “Schreiben” zentral vorgegeben.

Widerstand gegen die Zentralmatura

Die Zentralmatura stößt allerdings nicht nur auf Zustimmung. So fühlen sich zum Beispiel Schülervertreter nicht ausreichend vorbereitet; die Lehrpläne würden nicht auf die Zentralmatura abgestimmt (“Umgekehrt”, so Unterrichtsministerin Claudia Schmied dazu. “Die Zentralmatura wird auf die Lehrpläne abgestimmt.”). Die Zeit zwischen schriftlicher und mündlicher Matura sei viel zu kurz bemessen, so die Schülervertreter. Und schließlich würden einige Schultypen ihre Wertigketi verlieren, wenn die Zentralmatura jeden mit den selben Aufgaben versorge. (APA/Red.)

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