Zeitgleich drei Botulismus-Erkrankte in Österreich
Die Ursachen für die Erkrankungen waren noch unklar, berichtete die AGES auf ihrer Webseite. In welchem Bundesland und seit wann die drei Patienten in Behandlung sind, war auf APA-Nachfrage vorerst nicht zu erfahren. Zwei Personen wurden laut der AGES-Mitteilung intensivmedizinisch behandelt. Botulismus ist sehr selten, hielt die Agentur fest. Seit dem Jahr 2000 seien in Österreich 20 Erkrankungsfälle gemeldet worden. Seit Einführung der künstlichen Beatmung habe es hierzulande keinen bestätigten Botulismus-Todesfall mehr gegeben.
Clostridium botulinum ist ein Umweltkeim, der in Erdreich, Meeres- und Flussböden, Staub, Wasser und im Verdauungstrakt von Mensch und Tier vorkommen kann, schreibt die AGES auf ihrer Webseite. Lebensmittel, die mit diesen Dingen in Berührung kommen, können daher damit kontaminiert sein. Kritisch werden die Bakterien demnach aber nur bei Vermehrung und Toxinbildung.
In erster Linie seien Nahrungsmittel gefährdet, die unter sauerstofffreien Bedingungen gelagert werden und deren Milieu nur schwach sauer oder neutral ist, z. B. selbst eingelegtes Gemüse/Obst oder selbst hergestellte Konserven, heißt es weiter. Lebensmitteln sei nicht anzusehen, ob sie Keime, Sporen oder Toxine von Clostridium botulinum enthalten. Einen Hinweis darauf könnten jedoch aufgeblähte Konserven geben. Diese sollten keinesfalls geöffnet werden, warnte die AGES.
Bereits zehn Nanogramm (zehn Milliardstel Gramm) des Giftes gelten für den Menschen als tödliche Dosis. Die Toxine schädigen das Nervengewebe und verursachen “schlaffe Lähmungen”. Nach zwölf bis 36 Stunden treten Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung auf. Typisch sind laut AGES in der Folge Sehstörungen, Schluckstörungen sowie eine schnell fortschreitende schlaffe Lähmung, die auch die Atemmuskulatur betrifft. Mit diesen Symptomen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.