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Zarqawi versehentlich freigelassen

Irakische Sicherheitskräfte haben den jordanischen Topterroristen Zarqawi im vergangenen Jahr zwar gefasst, ihn jedoch versehentlich wieder freigelassen, weil ihnen nicht klar war, wer ihnen da ins Netz gegangen war.

Das berichtete der US- Nachrichtensender CNN am Donnerstag unter Berufung auf den stellvertretenden irakischen Innenminister Hussain Kamal. ****

Der Minister bestätigte demnach, dass Zarqawi sich im vergangenen Jahr zeitweilig in Gewahrsam befand. Einzelheiten nannte er jedoch nicht. Ein US-Militär wollte den Bericht weder bestätigen noch dementieren, sondern sagte nur: „Das ist glaubwürdig.“ Zarqawi gehört zu den meist gesuchten Terroristen weltweit. Er soll hinter zahlreichen blutigen Anschlägen im Irak stecken. Die USA haben für Hinweise, die zu seiner Ergreifung führen, ein Kopfgeld von 25 Millionen Dollar ausgesetzt.

Im Februar wäre Zarqawi den USA beinahe ins Netz gegangen. Eine unbemannte Drohne hätte Zarqawis Fahrzeug damals unter Beobachtung gehabt, woraufhin die Armee Straßensperren errichtete, verlautete aus dem Pentagon. Vor einer dieser Sperren sei das Fahrzeug aber plötzlich umgekehrt, wonach die Soldaten es einige Kilometer verfolgt hätten. Zarqawi habe das Fahrzeug verlassen können, noch ehe es in Macht der US-Armee gelangte. Zurück gelassen habe er jedoch einen Computer mit „einem Schatz an Informationen“, die unter anderem regelmäßige Kontakte mit dem Terroristenführer Osama bin Laden belegt hätten.

Zarqawi wird für zahlreiche Anschläge und Entführungen im Irak verantwortlich gemacht. Auf das Konto seines Terrornetzwerks soll der Selbstmordanschlag mit 127 Toten in der Stadt Hilla im Februar sowie der Autobombenanschlag im Oktober 2003 in Najaf mit 85 Toten gehen. Außerdem soll er jener maskierte Mann sein, der auf einem Videofilm den amerikanischen Zivilisten Nick Berg im Mai 2004 eigenhändig den Hals durchgeschnitten hat.

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