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Zarif sieht Anzeichen für Verlängerung der Atomgespräche in Wien

Zarif hofft auf eine Verlängerung der Gespräche in Wien.
Zarif hofft auf eine Verlängerung der Gespräche in Wien. ©EPA
Mohammad Javad Zarif, Außenminister des Irans, hält eine Verlängerung der Atomgespräche zwischen den fünf UNO-Vetomächten plus Deutschland und dem Iran für möglich. Man habe genügend Fortschritte gemacht, um den Präsidenten einen Fortsetzung des Prozesses über den 20. Juli hinaus zu empfehlen, erklärte Zarif am Dienstag.
Einigung bis 20. Juli angestrebt
John Kerry in Wien

“Aktuell haben wir genug Fortschritte gemacht, um unseren Chefs sagen zu können, dass dies ein fortsetzungswürdiger Prozess ist”, so der iranische Außenminister. “Dies ist mein Vorschlag. Ich bin sicher, dass Herr Kerry den gleichen Vorschlag machen wird.” Auch die übrigen Staaten der 5+1 würden “dazu tendieren, dass eine Verlängerung hilfreich sein könnte“.

Hoffen auf eine Lösung bis zum 20. Juli

Dennoch hofften alle Beteiligten weiterhin auf eine Lösung bis zum Auslaufen des Interimsabkommens am Sonntag, fügte Zarif hinzu. Die Verhandlungen über ein endgültiges Abkommen seien in den vergangenen Tagen einen großen Schritt vorangekommen. Kerry hatte sich zuvor optimistisch hinsichtlich einer Einigung bis zum anvisierten Datum gezeigt. Nachdem Kerry vor die Presse getreten war, hatten sich die beiden Außenminister jedoch noch ein letztes Mal getroffen.

Der Iran beweist guten Willen

“Niemand hat geglaubt, dass es einfach werden wird”, sagte Zarif weiter, der zugleich von “seriösen Konsultationen” sprach und den guten Willen des Irans unterstrich: “Der Iran ist bereit, alle Bedenken der internationalen Staatengemeinschaft zu zerstreuen. Wir haben ein friedliches Nuklearprogramm und werden auch nichts anderes anstreben. Deswegen brauchen wir einen Deal, der möglich, umsetzbar und lange Bestand hat”, ergänzte Zarif.

In Wien wird “einander zugehört”

Auf die Frage nach den Auffassungsunterschieden zwischen dem Westen und dem Iran meinte Zarif, dass es nicht notwendig sei, “zum x-ten Mal die Positionen zu präsentieren”. Vielmehr brauche man Lösungen. Als größten Fortschritt der jüngsten Wiener Verhandlungsrunde sieht Zarif das Faktum, dass einander zugehört wurde. “Dieses gegenseitige Zuhören könnte die Basis für Vieles sein”, freute sich Zarif, der noch einmal unterstrich, dass in Wien ausschließlich über den Atomstreit verhandelt werde. Gespräche wie etwa über den Nahostkonflikt habe es nicht gegeben. (APA)

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