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Yesss-Verkauf an Telekom wird geprüft

Die 900 Mio. Euro schwere Übernahme des Mobilfunkers Orange durch "3" (Hutchison 3G) zieht sich weiter, ebenso der dafür notwendige Verkauf der Orange-Billigtochter Yesss an den Branchenprimus Telekom Austria. Für den Yesss/Telekom-Deal brachten am Donnerstag die Wettbewerbshüter in Wien einen Prüfungsantrag beim Kartellgericht ein.


“Beide Anbieter haben die Bedenken der Wettbewerbsbehörde bislang nicht ausräumen können”, teilte die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) mit. Man befürchte “gravierende Nachteile für den österreichischen Markt und vor allem für die Konsumenten”, hieß es in der Aussendung. Daher gehe die Prüfung in die nächste Phase, die mindestens fünf weitere Monate dauern könne.

Die Telekom Austria betonte, die erforderlichen Unterlagen fristgerecht eingereicht zu haben und auch Nachbesserungen vorgenommen zu haben. Die BWB hatte ja nach der ersten Prüfung der TA eine “List of Concerns” mit diversen Bedenken gegen die Fusion mit Yesss zugeschickt.

“Die Entscheidung der österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde, einen Prüfungsantrag an das Kartellgericht zu stellen, erfolgte ungeachtet fristgerechter Vorlage von detaillierten Informationen sowie bestimmten Verpflichtungserklärungen seitens der Telekom Austria Group mit dem Ziel, eine rasche und effiziente Beendigung des Zusammenschlussverfahrens zu ermöglichen”, hieß es in einer Aussendung. CEO Hannes Ametsreiter hofft auf eine “zeitnahe Entscheidung”.

Der Yesss/Telekom-Deal wird von der BWB in Wien abgehandelt, für die Orange/”3″-Fusion ist hingegen die EU-Kommission zuständig. Auch bei diesem Deal “gibt es von der Kommission zahlreiche Bedenken”, so die BWB.

Die BWB fürchtet durch den Yesss/Telekom-Deal Preiserhöhungen bei Wertkartenhandys. Denn durch das Verschwinden der “aggressiven Preispolitik” von Yesss würde der einzige Mitbewerber der bisherigen TA-Billigmarke bob wegfallen, der Wettbewerb im Prepaid-Segment also ausgeschaltet, so die BWB.

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