Ranger fanden im Nationalpark Dzanga-Ndoki auf einer Lichtung die Kadaver von 26 Dickhäutern und zwei Jungtieren, berichtete die Umweltschutzorganisation WWF am Freitag. Die Täter gehörten offenbar zu einer 17-köpfigen Bande, die aus dem Tschad und dem Sudan in das Nachbarland gekommen war. Die Wilderer hätten den Park mittlerweile verlassen, würden aber nicht von der Regierung in Zentralafrika verfolgt werden, hieß es.
“Naturparadies geschändet”
“Es kann nicht sein, dass vor den Augen der Weltöffentlichkeit ein einzigartiges Naturparadies geschändet wird”, sagte Eberhard Brandes, Vorstand des WWF Deutschland. “Die Rebellenregierung lässt die kostbaren Regenwälder des Nationalparks und seiner Umgebung von Wilderern und Rohstoffhändlern plündern.”
Schutz gefordert
Die Organisation forderte die Weltgemeinschaft auf, die Region, die zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört, besser zu schützen. In dem armen, aber rohstoffreichen Land hatten Seleka-Rebellen Ende März die Regierung unter Präsident François Bozize gestürzt. Seither herrscht Chaos, das der Elfenbeinhandel laut Brandes noch weiter anheizt: “Die exorbitanten Gewinne befeuern massiv den unkontrollierten Handel mit Kriegswaffen in der gesamten Region.” (APA)