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Wrabetz wettert gegen FPÖ: "Hätte das Ende des ORF bedeutet"

Mit der FPÖ in der Regierung war Wrabetz alles andere als glücklich.
Mit der FPÖ in der Regierung war Wrabetz alles andere als glücklich. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Keine postiven Worte hat ORF-Chef Alexander Wrabetz über das Verhältnis zur FPÖ. Die Attacken der Partei auf den Sender hätten "eine neue Dimension" gehabt, das geplante ORF-Gesetz hätte "das Ende des ORF" bedeutet.

In einem Interview in der am Montag erscheinenden Ausgabe des Nachrichtenmagazins “profil” nimmt ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz zum Scheitern der türkis-blauen Regierung Stellung.

Er habe sich bemüht, “auch in schwierigen Zeiten eine Gesprächsbasis zu allen Seiten zu erhalten”. Früher hätten sich Regierungen vom ORF “schlecht behandelt gefühlt, aber das Grundsystem nicht infrage gestellt”.

FPÖ-Attacken hatten laut Wrabetz “neue Dimension”

Die Attacken der FPÖ gegen den ORF hätten dagegen “eine neue Dimension” gehabt. Wäre das neue ORF-Gesetz so gekommen wie “von Teilen der FPÖ geplant”, hätte es “das Ende des ORF” bedeutet. Mit der nächsten Regierung müsse man rasch “ins Gespräch wegen eines neuen Gesetzes kommen”.

Aufgabe des ORF, so Wrabetz im “profil”-Interview, sei es, “kritisch zu informieren” und “nicht den Menschen zu erklären, was sie denken sollen und was richtig ist”. Wrabetz: “Wir gehen nicht mit erhobenem Zeigefinger herum. Manche deutsche Kollegen verstehen sich als letzte Bastion gegen die Machtübernahme der AfD. Das geht schief.”

Lob für Arbeit von Norbert Steger

In Zusammenhang mit der teils heftigen Kritik des FPÖ-Stiftungsratsvorsitzenden Norbert Steger an der ORF-Information sagt Wrabetz, er habe “manche Formulierungen” Stegers “nicht richtig” gefunden und “einiges zurückgewiesen”. Insgesamt habe Steger aber “FPÖ-intern einiges für den ORF in die Waagschale geworfen”. Stegers “Sitzungsführung im Stiftungsrat” sei “tadellos und anerkannt”.

Hofer kontert Wrabetz: Menschen erwarten sich wahrheitsgemäße Berichterstattung

Im Zusammenhang mit den Aussagen von Wrabetz, wonach es die Aufgabe des ORF sei, kritisch zu informieren, unterstrich der designierte FPÖ-Chef Norbret Hofer am Samstag in einer Aussendung, dass der ORF “zweifellos Eckpfeiler der vierten Macht im Staate sei und sichergestellt werden müsse, dass dieser in eine positive Zukunft gehe”. Er bedauere, dass es aufgrund des Koalitions-Bruchs nun nicht mehr zu einem modernen ORF-Gesetz kommt.

“Meine persönliche Meinung ist es aber, dass im Mittelpunkt der journalistischen Aktivitäten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vielmehr eine wahrheitsgemäße Berichterstattung ist. Die Kritik des ORF hatte sich nämlich in den letzten Jahren in zu vielen Fällen parteipolitisch einseitig gestaltet. Das entnehme ich auch den Kommentaren vieler Gebührenzahler”, so Hofer.

(Red)

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