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„W‘ortwechsel“: Auf der Jagd nach dem Glück

Weitere Fotos auf www.hohenems.at und www.facebook.com/hohenems (Foto: Kath. Kirche Vorarlberg/Rinner)
Weitere Fotos auf www.hohenems.at und www.facebook.com/hohenems (Foto: Kath. Kirche Vorarlberg/Rinner) ©Foto: Kath. Kirche Vorarlberg/Rinnder, Stadt Hohenems
 Eine gelöste Atmosphäre, viel Gelächter, persönliche Anekdoten und tosender Applaus trotz strenger Corona-Sicherheitsmaßnahmen – das war die Auftaktveranstaltung zum „W‘ortwechsel“, die vergangene Woche über die Bühne des Löwensaals ging.

Das Thema? Kein geringeres als die Frage nach dem Glück. Und auf der Bühne? Eva Pinkelnig, Georg Fraberger und Benno Elbs.

Höfliches Zunicken statt Umarmung oder Händeschütteln, Mund-Nasen-Schutz, Desinfektionsmittel und viel Abstand – keine Veranstaltung kommt derzeit ohne die Corona-Evergreens aus. Da könnte man fast depressiv, oder zumindest unglücklich sein. Und schon ist man mitten im Thema der „W‘ortwechsel“-Auftaktveranstaltung, bei der sich drei sehr bekannte Persönlichkeiten gemeinsam mit dem Publikum und der Moderatorin Martina Ess auf die Suche nach dem Glück machten. Mit Abstand natürlich!

Die Skispringerin …

Eva Pinkelnig kennt man – auch, wenn man kein Wintersportfan ist. Seit ihrem 24. Lebensjahr springt die Vorarlbergerin von Skisprungschanzen, was ihr u. a. zwei Silbermedaillen einbrachte. Einen Tag vor Weihnachten 2016 stürzte sie schwer und landete auf der Intensivstation. „Dieser Tag war mein größtes Glück und ein Gotteswink“, erzählt Pinkelnig von einem Gefühl „wie neu geboren zu werden“. Warum? Weil sie vorher nicht mehr auf ihr Bauchgefühl und ihre Werte gehört habe. Schwer verletzt kämpfte sie sich zurück ins (Skisport)leben, auch wenn keiner mehr an sie geglaubt habe. „Ich konnte zu mir zurückfinden. Und ich weiß: Es ist gut so wie ich bin“, strahlt die Spitzensportlerin.

… der Psychologe …

Neben ihr saß Georg Fraberger. Der Wiener ist Psychologe und Autor – und er wurde ohne Arme und Beine geboren. Seine Eltern hätten ihn gleich behandelt wie seine Brüder, erzählt der fünffache Familienvater. Als er als Kind mit der Geschwindigkeit seiner fahrradfahrenden Brüder nicht mithalten konnte, habe er sich die Kamera des Pfarrers ausgeliehen und sie fotografiert. Auch wenn es schwer war. „Ich war der Fotograf und hatte meinen Platz“, erklärt Fraberger, dass es im Leben auch darum gehe, einen Platz zu finden, der für einen selbst und damit auch automatisch für sein Umfeld passe.

Der Wiener entwickelte eine Formel, laut der Glück Empathie x Selbstwert x Mut zum Risiko ist. „Wir denken immer, das Leben ist die Summe von allen Sachen“, aber als Psychologe erlebe er oft Menschen, die alles haben, trotzdem kurz vor dem Suizid stehen. Denn alles mal null ist null, betont er die Einzelfaktoren.

… und der Bischof

Auf die Frage, was Elbs größte Pechsituation und zugleich größtes Glück sei, erzählte er grinsend, wie er im Auto im Montafon mit dem Anruf überrascht wurde, dass er Bischof werden solle. „Die Zumutung, dieses Amt zu übernehmen, war groß“, so der Bischof. Aber wenn man sich einer Aufgabe stelle, bekomme man von Gott auch die Kraft dazu.

Vom 11. Oktober bis 16. November 2020 finden in zahlreichen Vorarlberger Lokalen weitere „W’ortwechsel“-Veranstaltungen statt – alle Infos unter www.wortwechsel.jetzt!

Weitere Fotos auf www.hohenems.at und www.facebook.com/hohenems (Foto: Kath. Kirche Vorarlberg/Rinner)

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