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Wopmann verlässt die Festspiele

Mit der Eröffnung der diesjährigen Bregenzer Festspiele am kommenden Mittwoch, 16. Juli, beginnt die letzte Saison von Alfred Wopmann als künstlerischer Intendant des Festivals.

In einem ORF-Interview mit Radio Vorarlberg sagte Wopmann am Samstag, er habe konkrete Zukunftspläne, die er „in Wien und außerhalb Wiens“ umsetzen werde. Mehr dürfe er noch nicht verraten, gab sich der scheidende Intendant geheimnisvoll. Sein Nachfolger ist der englische Regisseur David Pountney.

Die Balance zwischen künstlerisch anspruchsvollen und wirtschaftlichen erfolgreichen Musiktheater zu finden, war das Credo von Alfred Wopmann als künstlerischer Intendant der Bregenzer Festspiele. Nach einer Vorlaufzeit von zwei Jahren, konnte er nach eigenen Worten “1985 mit der Zauberflöte richtungsweisend starten“. Es sei gar nicht so einfach nicht nur einen halbwegs guten Anfang zu finden, sondern auch den Bogen zu einem Schlussstück zu spannen. „Es ist sogar eine Kunst nach den Erlebnissen mit Richard Jones und Anthony McDonald, sprich Maskenball und Boheme, ein Stück zu finden, das das eigentliche Finale bedeutet,“ sagte Wopmann und fügte hinzu:
„Mit der Westside Story habe ich das Gefühl gehabt, das ist es.“ Es sei gelungen, 2003 ein rundes Programm zu realisieren und mit der Einbindung des Symphonieorchesters Vorarlberg eine Lieblingsidee von ihm zu verwirklichen.

Für die Festspiele wünscht sich Wopmann, dass es mit Elan weitergehe: „Ich wünsche mir, Phantasie und Erfindungsreichtum das wird David Pountney bestimmt schaffen.“ Wichtig sei auch, aus der einmaligen Situation in Vorarlberg wo auch unternehmerisches Denken Chancen auftut, Kapital zu schlagen. „Das war nämlich nicht unentscheidend für den Erfolg, die künstlerische Qualität hängt sehr stark auch von infrastrukturellen Qualitäten ab, betonte Wopmann:
„Jetzt ist eine gewisse öffentliche Anerkennung da, jetzt müssen wir im Sponsoring noch mehr tun, das ist eine große Chance, um die nächsten großen Schritte zu bewältigen, wie zum Beispiel der Ausbau des Hauses“.

Nach mehr als 20 Jahren wird Alfred Wopmann nicht nur beruflich, sondern auch privat Bregenz verlassen. „Nicht hier zu bleiben, das macht Sinn, denn dann würde ich mich sehr schnell als Pensionist fühlen und das ist überhaupt nicht der Fall“, sagte Wopmann. „Ich habe neue Ideen und Überlegungen, denen ich Rechnung tragen möchte und das kann ich nicht hier in Bregenz tun, sondern das muss ich in Wien und außerhalb Wiens tun“. Er könne noch nicht darüber sprechen, aber „es ist sehr konkret“.

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