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Wo es in der Weltwirtschaft überall hakt

Eurozone steckt in der Rezession fest.
Eurozone steckt in der Rezession fest. ©AP
Die Weltwirtschaft läuft nicht rund: Die Eurozone steckt in der Rezession fest, wie die am Dienstag veröffentlichte Umfrage des Markit-Instituts unter Einkaufsmanagern signalisiert.

Die USA wackeln, China schwächelt – und auch anderen großen Schwellenländern wie Russland fehlt der Schwung. Eine Übersicht:

USA

In der größten Volkswirtschaft der Welt dürfte es auch in diesem Jahr keinen echten Aufschwung geben. Der Internationale Währungsfonds (IWF) senkte seine Wachstumsprognose zuletzt von 2,1 auf 1,9 Prozent – wenig für amerikanische Verhältnisse. 2012 hatte es noch ein Plus von 2,2 Prozent gegeben. Besonders der Sparzwang steht einem stärkeren Wachstum im Weg: So senkte die Regierung ihre Ausgaben um 85 Mrd. Dollar (65,2 Mrd. Euro), während Steuererhöhungen die Einkommen der US-Bürger zu Jahresbeginn so stark drückten wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr.

Eurozone

Die Währungsunion kommt nicht aus der Krise. Die EU-Kommission erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukt 2013 um 0,3 Prozent und damit das zweite Jahr in Folge schrumpft. In Krisenstaaten wie Spanien und Griechenland drücken Rekordarbeitslosigkeit und Steuererhöhen den privaten Konsum, während in Deutschland die Unternehmen wegen des ungewissen Ausgangs der Schuldenkrise weniger investieren und die Exporte unter der schwachen Weltkonjunktur leiden.

Großbritannien

Keine andere Notenbank hat im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt so viel Geld in die Wirtschaft gepumpt wie die Bank of England – mit mäßigem Erfolg. Die Regierung halbierte zuletzt ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr auf 0,6 Prozent. Wegen der trüben Aussichten für die wirtschaftliche Entwicklung und die Staatsfinanzen entzog mit Fitch bereits die zweite große Rating-Agentur die Bestnote AAA für die Kreditwürdigkeit des Landes.

China

Auch in der Volksrepublik läuft es nicht richtig rund. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs im ersten Quartal mit 7,7 Prozent langsamer als erwartet. Dem Export-Weltmeister macht die schwache Nachfrage auf seinem wichtigsten Absatzmarkt Europa zu schaffen. Die Großbank RBS senkte ihre Wachstumsprognose für 2013 von 8,4 auf 7,8 Prozent. Ein langsameres Wachstum gab es zuletzt Ende der 1990er Jahre.

Russland

Die Wirtschaft ist im ersten Quartal mit 1,1 Prozent nur noch halb so stark gewachsen wie Ende 2012. Sowohl Exporte als auch Investitionen und Konsum verloren an Schwung. Da die Preise für Rohstoffe – dem größte Exportschlager – gefallen sind, befürchten einige Experten nun sogar eine Rezession. Das Wirtschaftsministerium senkte seine Wachstumsprognose für 2013 bereits von 3,6 auf 2,4 Prozent. Präsident Wladimir Putin fordert ein Konjunkturpaket.

Indien

Indien ist 2012 nur noch um 4,0 Prozent gewachsen. Das ist nur etwa halb so viel wie vor Ausbruch der weltweiten Finanzkrise 2008/09. In diesem Jahr sollen es 5,7 Prozent sein – das wäre noch immer weit unter dem von der Regierung angestrebten Wachstum von acht Prozent. Die schlechte Infrastruktur und Korruption schrecken viele ausländische Investoren ab.

(APA)

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