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WKR-Ball: Hofburg-Beschluss "noch kein Grund für Euphorie"

Der WKR Ball sorgte jedes Jahr für Proteste.
Der WKR Ball sorgte jedes Jahr für Proteste. ©APA
Der Beschluss des Kongresszentrums Hofburg, den Ball des Wiener Korporationsrings (WKR) künftig nicht mehr zuzulassen, ist für die Israelitische Kultusgemeinde Wien (IKG) "noch kein Grund für Euphorie". Der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) zeigt sich indes über die Entscheidung "empört".
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So würden auch weiterhin Veranstaltungen schlagender Burschenschaften am Heldenplatz toleriert, kritisierte die IKG am Freitag in einer Aussendung. Zudem forderte sie die Absage des bereits gebuchten WKR-Balls am 27. Jänner 2012.

Die IKG bezeichnete den Beschluss der Wiener Hofburg Kongresszentrum BetriebsgmbH zwar als erfreulich, aber: “Solange man in Österreich weiterhin von ‘politischer Neutralität’ gegenüber Rechtsextremismus spricht und Burschenschaftlern am Auschwitz-Gedenktag auch nur ein einziges Mal noch am Sitz des höchsten Repräsentanten der Republik und in der Nähe des Heldenplatzes ihre Mensuren zeigen können, besteht weiter Grund zu Besorgnis.”

Mehr als 70 Jahre nach dem “Jubelgeschrei von 1938” sollte auf dem Heldenplatz und in der Hofburg “nur mehr Platz für die Kräfte von Humanismus und Demokratie sein”.

WKR-Ball unterbunden: RFS ist empört

Der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) hat sich über die Entscheidung des Kongresszentrums Hofburg, den Ball des Wiener Korporationsrings (WKR) künftig nicht mehr zuzulassen, “empört” gezeigt”. Es handle sich dabei um “demokratiepolitisch bedenkliches Handeln”, wurde am Freitag in einer Aussendung kritisiert. Der WKR-Ball sei und bleibe jedenfalls “fixer Bestandteil der Wiener Ballsaison”.

Auf der einen Seite sei man bemüht, politische Neutralität zu kommunizieren, auf der anderen falle man Tausenden Ballbesuchern in den Rücken, indem man ihnen indirekt unterstelle, nicht rechtschaffen zu sein, meinte RFS-Bundesvorsitzender Chlodwig Mölzer. Als Grund für die Beendigung der Geschäftsbeziehung sieht er den “hohen medialen Druck”, den die Hofburg habe “ertragen” müssen. Dieser habe die Betreiber des Kongresszentrums veranlasst, “der linken Gewalt auf der Straße nachzugeben”.

(APA)

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