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Wissbegierige Flüchtlinge unterstützen

Die Besucher im Come ina sind sehr wissbegierig, deshalb wäre es schön, wenn sich noch mehr Ehrenamtliche bei der Lernhilfe engagieren.
Die Besucher im Come ina sind sehr wissbegierig, deshalb wäre es schön, wenn sich noch mehr Ehrenamtliche bei der Lernhilfe engagieren. ©cth
Das Flüchtlingscafé in Dornbirn sucht dringend Ehrenamtliche.
Wissbegierige Flüchtlinge unterstützen

Dornbirn. Donnerstagnachmittag im „Come ina“: An vier Tischen werden fleißig Vokabeln gepaukt, knifflige Rechenaufgaben gelöst, geplaudert und gelacht. Seit November 2015 gibt es das Flüchtlingscafé „Come ina“, das von der Kolpingsfamilie unter Emma Rosenzopf ins Leben gerufen wurde. Von Dienstag bis Donnerstag (17.30 – 21.30 Uhr) wird hier Flüchtlingen die Möglichkeit geboten Deutsch, Mathe oder Englisch zu lernen, gemeinsam zu spielen und sich auszutauschen. Am Freitag steht zusätzlich Gitarrenunterricht auf dem Programm. Im vergangenen Dezember verstarb die Initiatorin. Ein Schock für alle, doch das engagierte Team hat weitergemacht.

Neue Situation

Die Situation im Café hat sich mit der Zeit verändert. Während es am Anfang vor allem galt, den Menschen einen Ort der Begegnung zu bieten und vor allem viel gespielt und musiziert wurde, liegt das Hauptaugenmerk inzwischen auf dem Lernen und so wurde aus dem „Come ina“ ein Lerncafé.

Die meisten sprechen schon gut Deutsch, wollen ihre Kenntnisse aber weiter verbessern. Einige machen den Hauptschulabschluss nach, haben mit einem B1-Kurs begonnen oder bereiten sich auf einen Beruf vor. So auch Rokhshane Khurani, die seit zweieinhalb Jahren in Österreich ist und seit neun Monaten ein Praktikum in einem Altersheim macht. „Das Café ist ideal, um die gelernte Grammatik anzuwenden und ich möchte einfach noch mehr lernen und besser Deutsch sprechen“, betont sie. Vor allem am Dialekt möchte sie noch feilen, da die Bewohner im Altersheim verschiedene Dialekte sprechen. Mit am Tisch sitzt und paukt auch ihre Tochter sowie Somaye mit Söhnchen Yusuf. Sie und ihr Mann Jamal kommen an jedem Öffnungstag her, weil das „Come ina“ auch so etwas wie ein zweites Zuhause geworden ist.

Gemeinsam lernen

„Wir freuen uns sehr, dass inzwischen Jung und Alt, Männer und Frauen ins Café kommen. Das war am Anfang anders, aber alle vereint, dass sie lernen möchten“, erklärt Evi Rusch, die gemeinsam mit ihrem Mann seit drei Jahren einmal im Monat mithilft. Rund 25 Ehrenamtliche engagieren sich im Café. Viele sind seit den Anfängen dabei, manche kommen jede Woche, andere einmal im Monat. Verstärkung wäre aber dringend erforderlich, damit man den wissbegierigen Besuchern auch gerecht werden kann. „Es wäre schön, wenn wir noch Unterstützung beim Lernen bekämen, egal wie viele Stunden oder an welchem Tag. Voraussetzung ist, dass man offen für andere Kulturen ist und bereit Lernhilfe zu leisten“, betont Rusch. Oder wie es Gründerin Emma Rosenzopf formuliert hat: „Tätige Liebe lindert den Schmerz, bloße Worte mehren ihn.“

Kontakt für Infos bei Interesse für Ehrenamtliche bei der Lernbetreuung im „Come ina“:

come.ina@kolping-dornbirn.at, Kolpinghaus Tel.-Nr. 05572/22869

Öffnungszeiten „Come ina“: Dienstag – Donnerstag 17.30 – 21.30 Uhr

 

 

 

 

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