Die Basler Konjunkturforschung AG reiht Vorarlberg in einem Vergleich der wirtschaftlichen Entwicklung von europäischen Regionen auf Platz vier. Insgesamt wurden 72 Regionen und 16 Staaten in Europa und den USA untersucht. Mit einem durchschnittlichen Wirtschaftswachstum von 2,1 Prozent in den Jahren 2000 bis 2003 liegt Vorarlberg vor den anderen in der Studie erfassten österreichischen Bundesländern (Wien, Niederösterreich und Burgenland wurden nicht untersucht), gab die Vorarlberger Landeskorrespondenz am Freitag bekannt.
Auf Rang zwei in der Österreich-Wertung kommt Oberösterreich mit einem Wachstum von 1,8 Prozent vor Tirol mit 1,5 Prozent und der Steiermark mit 1,4 Prozent. Kärnten und Salzburg brachten es auf 0,8 Prozent. Im Durchschnitt betrug das Wachstum in Österreich 0,9 Prozent.
Im Vergleich mit den Nachbarregionen nimmt Vorarlberg die Spitzenposition ein. Am nächsten kommt dem Ländle noch die Region Stuttgart mit einem durchschnittlichen Wachstum von 1,4 Prozent, während Baden-Württemberg (0,8 Prozent), Südtirol (0,8 Prozent) und Bayern (0,6 Prozent) nicht einmal die Hälfte des Vorarlberger Zuwachses erreichten. Kaum mehr gewachsen ist seit 2000 die Wirtschaft der Ostschweiz (0,1 Prozent) bzw. der gesamten Schweiz (0,2 Prozent).
Bei den europäischen Regionen auf Rang vier, bedeuten die 2,1 Prozent Wirtschaftswachstum für Vorarlberg in der Gesamtstatistik den zehnten Platz. Unumstritten auf Platz eins liegt Irland (4,8 Prozent Wachstum) vor den drei amerikanischen Bundesstaaten Colorado (3,4 Prozent), Kalifornien (3,0 Prozent) und Massachusetts (3,0 Prozent). Auf Rang fünf folgt die Region Madrid (2,9 Prozent). In Europa ebenfalls noch vor Vorarlberg klassiert sind die Regionen Cote dAzur (2,9 Prozent) und Katalanien (2,4 Prozent), während Paris gleich auf liegt.
Als Hauptgrund für die positiven Zahlen in Vorarlberg wird die Entwicklung in den traditionellen Wirtschaftszweigen von Industrie und Gewerbe, aber auch im Tourismus angegeben. “Der von Vorarlberg eingeschlagene Weg der Wirtschaftspolitik, auf den Stärken der produzierenden Wirtschaft aufzubauen und gezielt innovative Unternehmen mit einer starken Anwendungsorientierung zu unterstützen, hat sich als richtig erwiesen”, betonen Landeshauptmann Herbert Sausgruber und Landesrat Manfred Rein.
Ein weiteres Ziel der Studie galt der Analyse der Standortfaktoren, die hinter dem Erfolg überdurchschnittlich wachsender Regionen und Länder stehen. Als zentrale Faktoren kristallisierten sich dabei ein hoher Bildungsstand, eine vernünftige Steuerbelastung und das allgemeine regulatorische Umfeld heraus.
