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Wirtschaftskammer warnt vor höheren CO2-Preisen

Die Wirtschaftskammer warnt vor Bestrebungen in der EU, an der CO2-Preisspirale zu drehen. Es gebe Pläne, den CO2-Preis von derzeit 6,50 Euro pro Tonne auf ein "Vielfaches des heutigen Niveaus" zu treiben. Dies würde aber der Wettbewerbsfähigkeit Europas insgesamt schaden, weil nur europäische Standorte betroffen wären, so die Wirtschaftskammer.


Eine solche Preiserhöhung würde vor allem die Energieintensive Industrie treffen, die einem globalen Wettbewerb ausgesetzt sei, erklärte der Leiter der Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik in der Wirtschaftskammer, Stephan Schwarzer. Hinter den Bemühungen für einen höheren CO2-Preis stünden mehrere Interessen. Wenn Großbritannien, Frankreich oder die Niederlande sowie das Nicht-EU-Land Norwegen höhere Preise forderten, habe das auch sehr viel mit der Atomkraft zu tun. “Die AKW profitieren sehr stark davon, wenn fossile Stromerzeuger höher belastet werden”.

Zu dieser unheiligen Allianz komme laut Schwarzer noch die Rechnung, dass die Speicherung von CO2 (Carbon Capture Storage) unter der Erde sich erst ab einem Preis von 30 Euro für die Tonne CO2 rechne. Das Emissionshandelssystem ETS habe den “schweren Schönheitsfehler”, dass hier keine gleichen Wettbewerbsbedingungen existierten. Ein weltweites Abkommen wäre hier wichtig. Jedenfalls dürfe der ganze CO2-Handel “nicht zu einer Gelddruckmaschine degeneriert” werden, wo von der Wirtschaft Finanzmittel abgezweigt werden.

Natürlich sei Klimaschutz wichtig und die Wirtschaft sei dagegen, den ökologischen Ast abzuschneiden. “Aber wir dürfen uns auch nicht den ökonomischen Ast absägen”, so Schwarzer. Eine einseitige Kostenerhöhung für europäische Betriebe durch ein Drehen an der CO2-Spirale würde einer Eskalation gleichkommen.

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