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Wirbel um ein "ominöses" Konto

Hohenems - Der Bürgermeister verspricht jetzt Aufklärung. Der Emsige Bernhard Amann, Obmann des Prüfungsausschusses, lässt nicht locker.

Er will vom Bürgermeister nicht das erste Mal wissen, warum die städtische Forstabteilung zwischen 1991 und 2002 ein Konto betrieben hat, “über dieses erhebliche finanzielle Mittel von mehreren 100.000 Euro verwaltet wurden“. Und das alles ohne Wissen der Stadt Hohenems.

Bürgermeister DI Richard Amann bestätigt, dass es ein Verrechnungskonto der Forstabteilung gegeben habe, “über das vorzugsweise Windwurf- und Schadholzabwicklungen stattgefunden haben“. Verantwortlich für die Kontoführung außerhalb der städtischen Finanzverwaltung fühlt er sich nicht, da alles vor seinem Amtsantritt passiert ist. „Für meine Amtsperiode kann ich solche Praktiken jedenfalls ganz klar ausschließen“, stellt der Bürgermeister fest.

„Faustpfand“

Dass sich der Prüfungsausschuss mit dieser delikaten Angelegenheit beschäftigt, ist für ihn völlig korrekt, „denn Transparenz ist auch in unserem Interesse“. Allerdings sei es nicht einfach, „alte Fehden, die in Vernaderungen und Gerüchten gipfeln, als Basis für eine seriöse Recherche heranzuziehen“. Der Bürgermeister wirft dem Obmann des Prüfungsausschusses jetzt auch vor, Informationen zur Aufklärung der Angelegenheit als Faustpfand einzubehalten.

An der Stadt vorbei

Der Emsige glaubt nicht, dass die Stadt bisher ernsthaft an einer Klärung der Konto-Geschichte interessiert war: „Einfach ignorieren war offensichtlich die Devise.“ Jetzt gibt es aber zumindest klare Antworten auf Fragen des Chefs des Prüfungsausschusses. Dieser wollte etwa wissen, ob auf das Konto Nr. 40881 der Raiffeisenbank Hohen ems auch öffentliche Mittel überwiesen wurden oder andere Geschäfte wie Förderungen oder Personalkosten abgewickelt worden seien. Vom Bürgermeister, der sich inzwischen schlaugemacht hat, wurden diese Fragen mit Ja beantwortet. Bestätigt wird von Richard Amann, dass der Stadt bei der Auflösung des Kontos keine Abrechnung vorgelegt und dass eine solche von der Stadtverwaltung auch nicht angefordert wurde. Nach bisherigem Kenntnisstand gab es auch keine Überweisung eines möglichen Guthabens.

„Das alles sind nur die Erkenntnisse einer ersten oberflächlichen Untersuchung“, kündigt der Bürgermeister weitere Überprüfungen an.

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