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"Wir sind stark und halten durch"

Seit Anfang Juni werden gezielt Gerüchte gestreut, im Lustenauer Chinarestaurant "Panda" werde den Gästen Rattenfleisch serviert.  Lebensmittelprüfung [116KB] | Interview mit Qiu Xiaohua

Ein am Samstag erschienender Artikel in den Vorarlberger Nachrichten wies auf diese Problematik hin.

Der Geschäftsführer des Chinarestaurants „Panda“, Qiu Xiaohua, blickt nun etwas positiver in die Zukunft. Etliche Gäste des Restaurants haben sich – nach erscheinen des Artikels – bei der Besitzerfamilie persönlich gemeldet und ihnen ihre Unterstützung zugesichert.

„Diese Unterstützung ist das schönste Geschenk für uns, so werden wird weiterhin mit unserem guten Namen für unsere Gäste da sein“, ist Qiu optimistisch.

In ganzen 18 Jahren „Panda-Geschichte“ war das Restaurant niemals mit derartigen Gerüchten konfrontiert. „Seit all den Jahren arbeitet die ganze Familie sehr hart am Erfolg und ich glaube auch jetzt, dass wir es schaffen, durchzuhalten! Wir haben uns einen guten Namen gemacht und unsere Familie war immer stark und wird auch stark bleiben!“


“Das darf nicht so weitergehen”

Xiaohua Qiu ist verzweifelt. “Man will uns Böses”, klagt der junge Chinese, Geschäftsführer des Restaurants “Panda” in Lustenau. „Seit Anfang Juni werden gezielt Gerüchte gestreut, wir hätten Rattenfleisch und würden dies unseren Gästen servieren. Das ist alles hinten und vorne nicht wahr.“ Qiu berichtet von mehreren Anrufen täglich, die besorgte Stammkundschaften tätigten. Von Benachrichtigungen durch die Polizei, wo solcherart Behauptungen ebenfalls landeten. „Wir wurden sogar mit einer Nachricht konfrontiert, wonach ein Zahnarzt in der Schweiz Reste eines Rattenknochens in den Zähnen eines Kindes gefunden hätten. Natürlich gibt es nie Namen und nicht den geringsten Beweis. Es ist dies alles einfach unglaublich“, artikuliert Qiu seinen Frust.

40 Prozent Minus

Die schlimmste Erfahrung machte Qius Gattin Xiao Jiang. Sie musste miterleben, wie plötzlich Kinder vor dem Lokal auftauchten und laut schrien: „Bei euch gibt es Ratten!“. „Ich war schockiert, bin den Kindern nachgerannt und habe dann mit ihren Eltern geredet. Die kamen dann am nächsten Tag vorbei, um sich zu entschuldigen“, berichtet Xiao Jiang. Die Folgen der gestreuten Gerüchte sind für die Familie Qiu beträchtlich. „Wir verzeichneten im Sommer einen Gästerückgang von 40 Prozent. Wenn das so weiter geht, sind wir ruiniert.“

Beste Zensuren

Dabei entbehren die Gerüchte laut „VN“-Recherche jeder Grundlage. „Wir haben den Betrieb schon öfters kontrolliert. Zum letzten Mal unmittelbar nach Auftauchen der Gerüchte. Es gab im Panda nie irgend etwas zu beanstanden“, betont Fritz Klinger von der Lebensmittelaufsicht des Landes. Klinger kann das Leid der Familie Qiu nachempfinden. „Das ist glatter Rufmord, was hier betrieben wird.“ Ähnliches empfindet Walter Hagen von der Gewerbebehörde der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn. „Wir haben den Betrieb anlässlich seiner Erweiterung schon geprüft. Da ist alles in Ordnung. Mir tun diese Menschen Leid“, spricht auch Hagen deutliche Worte.

Viele Schweizer

Über den Grund der Vernaderung kann Xiaohua nur spekulieren. „Aber wissen tun wir nicht, von wem diese Bösartigkeiten ausgehen.“ Tatsache ist: Bis zum Auftauchen der Gerüchte war das „Panda“ das am besten laufende chinesische Restaurant in Lustenau. Es wird zu bis zu 60 Prozent von Schweizer Gästen aufgesucht und ist seit 18 Jahren in Betrieb. Dass diese schlimme Zeit bald vorüber geht, hofft die Familie Qiu, die den heuer geplanten Urlaub wegen der schwierigen Situation stornierte, inständig. „Wir wollen, dass es wieder so wird wie früher. Das darf nicht so weiter gehen“, wünscht sich der Chef.

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