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"Wilma" wütet über Yukatan

Der als extrem gefährlich eingestufte Hurrikan "Wilma" wütet seit Freitagmorgen (Ortszeit) über den Küstengebieten der mexikanischen Halbinsel Yukatan und treibt riesige Wellen gegen die Strände.

Nach Informationen der mexikanischen Meteorologen bewegte sich das Zentrum des Hurrikans der Stufe vier auf die Insel Cuzumel zu. Wegen der Größe des Monstersturms waren dessen Ausläufer schon in der Nacht zum Freitag im gesamten Nordosten der Halbinsel zu spüren gewesen. Die Strände wurden nach ersten Informationen schwer beschädigt und teilweise weggespült.

Die gesamte Region hatte sich seit Tagen auf den extrem gefährlichen Sturm vorbereitet. „Es ist sehr stürmisch hier“, sagte ein Einwohner von Cancun am Morgen. Die Hotelzone, auf dem Cancun vorgelagerten Dünengürtel war geräumt und vollkommen abgeriegelt worden. Die Straßen nach Süden waren gesperrt und die Menschen aufgefordert worden, nicht mehr ins Freie zu gehen. Der Strom wurde abgeschaltet. Die Armee bewacht die Straßen. Bautrupps aus dem ganzen Land stehen bereit, nach dem Sturm die möglicherweise beschädigte Infrastruktur zu reparieren.

Es war zunächst nicht klar, welchen Weg das Auge des Hurrikans bei dessen Zug über die Nordspitze der Halbinsel nehmen würde. „Das Schlimmste ist, dass er sich so langsam fortbewegt, und wir nicht wissen, wie lange er auf uns herummahlen wird“, sagte ein Cancuner. „Wir sind durch die Berichte über die Stärke von Wilma vorher verunsichert worden.“

Rund 24.000 Touristen wurden in Gemeinschaftsunterkünften in Cancun, das nicht direkt am Meer liegt, und andere Orten der Küste und weiter im Landesinneren untergebracht. Cancun hat mehr als 600.000 Einwohner. Hier könnte es wegen der starken Regenfälle vor allem zu Überschwemmungen kommen. Bedrohlicher als die Sturmwinde selbst ist die langsame Geschwindigkeit, mit der sich der Hurrikan von der Stelle bewegt, da er dadurch sehr lange seine zerstörerische Kraft auf die Regionen wirken lassen kann.

Der Flughafen von Cancun ist bis auf weiteres geschlossen. Die Reiseveranstalter sagten alle Reisen nach Yukatan bis Anfang der kommenden Woche ab. Insgesamt hatten sich nach Angaben des Tourismusverbandes von Quintana Roo rund 34.800 Touristen an der mexikanischen Karibikküste aufgehalten, von denen vor allem die nordamerikanischen Veranstalter ihre Gäste vorzeitig nach Hause schickte. Mehr als 50.000 Behälter mit Nahrungsmitteln seien in den Bundesstaat geschickt worden, hieß es. Mexikos Präsident Vicente Fox betonte, jetzt gelte es, Leben zu schützen, vor allem das von Kindern.

Anfang kommender Woche könnte der Wirbelsturm den US-Bundesstaat Florida erreichen. Gouverneur Jeb Bush sagte, zwischen Tampa und Key West könne keine Kommune vor dem Hurrikan sicher sein. Deshalb sei es besser, sich vorzeitig in Sicherheit zu bringen. „Ich bitte alle Bewohner, sich auf diesen Sturm zu konzentrieren“, sagte er. Tausende haben sich inzwischen auf den Weg nach Norden gemacht.

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