Die Hundertschaft an Schützen auf den Jagdständen konnte nach Herzenslust auf die flüchtenden Tiere ballern, berichtete am Mittwoch der Verein gegen Tierfabriken (VGT) in einer Aussendung. Etwa 100 tote Wildschweine blieben nach dem Massaker zurück.
VGT wird Anzeige wegen Tierquälerei erstatten
Aktivisten des VGT waren Augenzeugen, wie Wildschweine und Damhirsche direkt von Hunderudeln verfolgt und durch den Lärm in Todesangst versetzt, stundenlang auf der Flucht waren, aber ohne Ausweg, da das Jagdgatter eingezäunt ist. Der VGT wird Anzeige wegen Tierquälerei erstatten.
Jäger schießt auf Drohne
Als mit einer Tierschutzdrohne das Geschehen aus der Luft dokumentiert wurde, schoss einer der Mayr-Melnhof Jäger mit dem Gewehr zwei Mal auf das Gerät. Eine Kugel durchschlug eines der Rotorblätter, die andere streifte ein Standbein entlang, so der VGT. Die Drohne ist zwar weiter funktionsfähig, dennoch handelt es sich dabei um vorsätzliche Sachbeschädigung, ein strafrechtliches Delikt. Der VGT fordert den zuständigen Landesrat Josef Schwaiger, mit dem es bereits ein Gespräch gegeben hat, dazu auf, das willkürliche Gemetzel an gefangenen Tieren zu beenden, dieses Jagdgatter zu schließen und die Jagd auf Zuchttiere grundsätzlich zu verbieten.
“Gatterjagd muss verboten werden!”
VGT-Obmann Martin Balluch war vor Ort und wurde mehrmals von Mayr-Melnhof-Jägern belästigt und drangsaliert: „Mayr-Melnhofs Stänkerer verhielten sich wie Straßenrowdies, ein echtes Armutszeugnis. Und die Schüsse auf unsere Drohne entsprechen der typischen Gatterjägermentalität, der Sachbeschädigung an fremdem Eigentum egal ist und die sich um keinen Preis bei ihren perversen Belustigungen zusehen lassen will. Doch wir gehen nicht weg, bis die Gatterjagd verboten ist. Auch in Salzburg. Mayr-Melnhof kann sich auf die nächste Anzeige wegen Tierquälerei gefasst machen, zusätzliche Anzeigen wegen Sachbeschädigung und Nötigung werden von unserem Anwalt geprüft.“