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Wieso, weshalb, warum: Acht Fragen rund um den Eurovision Song Contest

Auf dieser Bühne findet heuer der Song Contest statt.
Auf dieser Bühne findet heuer der Song Contest statt. ©ORF/Roman Zach-Kiesling
Was genau ist eigentlich der Eurovision Song Contest, warum heißt er nicht mehr "Grand Prix" und warum darf Australien heuer teilnehmen? Acht Fragen und Antworten rund um das Musikevent des Jahres.
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Der Eurovision Song Contest feiert heuer in Wien seine 60. Jubiläumsausgabe. Dennoch hinterlässt das Großevent bei vielen Fernsehzuschauern mehr Fragen als Antworten. Der Versuch, einige dieser Unklarheiten zu eliminieren:

1. Was ist der Eurovision Song Contest eigentlich genau?

Im Jahr 1955 beschloss die Europäische Rundfunkunion (EBU) – ein Zusammenschluss der staatlichen und öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten diesseits des Eisernen Vorhangs – ein gemeinsames Projekt: den Grand Prix of the Eurovision. 1956 wurde der Musikwettbewerb erstmals in der Schweiz veranstaltet – mit nur sieben teilnehmenden Ländern. Österreich hatte damals den Anmeldeschluss verpasst.

2. Wieso heißt der Song Contest nicht mehr Grand Prix?

Der Wettbewerb hat viele Namen: Im deutschsprachigen Fernsehen nannte man ihn anfangs Grand Prix Eurovision de la Chanson oder auf Deutsch Großer Preis der Eurovision, die erste Ausgabe in Lugano hatte den italienischen Titel Gran Premio Eurovisione Della Canzone Europea. Schon 1960 hieß der Wettbewerb in Großbritannien Eurovision Song Contest, 1992 wurde dieser Titel international anglisiert vereinheitlicht.

3. Nach welchen Kriterien wird über den Austragungsort entschieden?

Nach den ersten drei Wettbewerben in der Schweiz, in Deutschland und den Niederlanden (1956/1957/1958) wurde die Regel eingeführt, dass jeweils das Siegerland den nächsten ESC ausrichten darf. Doch in der Vergangenheit wurde auch schon auf diese Ehre verzichtet – meist wegen der hohen Kosten. Die Niederlande (1960), Frankreich (1963), Monaco (1972) und Luxemburg (1974) ließen Großbritannien ran; Israel überließ 1980 den Niederlanden den Grand Prix.

4. Findet der Song Contest immer in der Hauptstadt des jeweiligen Landes statt?

Beileibe nicht. Der ESC-Zirkus gastiert sogar gerne außerhalb der großen Metropolen: So finden sich weniger glamouröse Austragungsorte wie Harrogate, Brighton, Millstreet oder Malmö auf der Liste. Die Hauptstädte sind bei den Austragungsorten jedoch in der Mehrheit – 38:22 steht es derzeit.

5. Wie viele Länder haben bisher teilgenommen?

Insgesamt 52 Länder finden sich in den Ergebnislisten des ESC (rechnet man ESC-Neuling Australien dazu), darunter auch Kleinstaaten wie Andorra, Monaco und San Marino. Marokko ist das einzige afrikanische Land, das bis dato mit von der Partie war (1980).

6. Gibt es Top- und Flopnationen?

Aber hallo! Irland ist mit sieben Siegen top, auch wenn der letzte Gewinn 20 Jahre zurückliegt; Deutschland liegt bei den Teilnahmen vorne: 59 Mal war die Bundesrepublik bisher dabei (Österreich 48 Mal). Großbritannien ist Top-Gastgeber, achtmal war der ESC auf der Insel zu Gast. Als Flopländer kann man wohl jene bezeichnen, die nie gewonnen haben – das sind immerhin 25 von 51 Teilnehmern. Von diesen sind Andorra und Montenegro die schlechtesten: Sie haben insgesamt 0 Punkte auf ihrem Eurovisionsfinalkonto. Noch eine Stufe tiefer geht es nur für Tschechien: Bei drei Teilnahmen 2007, 2008 und 2009 wurde nie das Finale erreicht.

7. Wie kann es sein, dass Israel, Marokko, die Türkei oder Aserbaidschan beim ESC teilnehmen?

Die Teilnehmerländer des Eurovision Song Contests richten sich nicht nach der geografischen Lage in Europa, sondern nach der Mitgliedschaft in der Rundfunkunion EBU (European Broadcasting Union) mit Hauptsitz in Genf. Die 1950 gegründete EBU hat derzeit 73 aktive Mitglieder in 56 Ländern, wozu auch Nationen Nordafrikas und des Nahen Ostens gehören.

8. Wie kommt Australien zu den ESC-Ehren?

Australien ist heuer auf Betreiben des ORF zum Jubiläums-ESC in Wien ausnahmsweise eingeladen worden. So werden die Aussies 2016 nicht mehr im Tournament dabei sein – es sei denn, Guy Sebastian gewinnt mit “Tonight Again” den Wettbewerb. Dann muss sich Australien ein europäisches Land als Ausrichter suchen. Aber auch wenn sie das Event nicht selbst veranstalten dürften – teilnehmen dürfen sie dann im kommenden Jahr wieder. (APA)

Mehr Infos rund um den Eurovision Song Contest finden Sie hier.

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