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Wiesenthal Institut: Neuer Vorstand gewählt

Sitzt künftig im Vorstand: Ariel Muzicant.
Sitzt künftig im Vorstand: Ariel Muzicant. ©APA/Roland Schlager
Nach dem internen Machtkampf scheidet Anton Pelinka nun endgültig aus. Dafür wechselt Ariel Muzicant in den Vorstand. Der Streit um die Nutzung des Archivs der Israelitischen Kultusgemeinde wurde beigelegt, der Vertrag ist "unterschriftsreif".

Die Generalversammlung des Wiener Wiesenthalinstituts für Holocaust-Studien (VWI) hat seinen im Juli nach internen Konflikten zurückgetretenen Vorstand neu gewählt. Der frühere Vorsitzende Anton Pelinka gehört dem Gremium nicht mehr an. Der oder die neue Vorsitzende soll bei der konstituierenden Sitzung am 12. November gewählt werden. Der Streit um die Nutzung des Archivs der Israelitischen Kultusgemeinde wurde mittlerweile beigelegt, wie deren Präsident Ariel Muzicant der APA am Donnerstag sagte. Ein entsprechender Vertrag mit dem VWI sei “unterschriftsreif”.

Das großteils von Bund und Gemeinde Wien finanzierte Wiesenthal-Institut soll ab 2012 seinen Vollbetrieb im Palais Strozzi in der Wiener Josefstädterstraße aufnehmen. Der siebenköpfige Vorstand des Instituts war im Juli allerdings zurückgetreten. Anlass war ein Konflikt über die Nutzung des Archivs der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG). Dieser ist laut Muzicant nun ausgeräumt: Demnach wird das Archiv an das Wiesenthal-Institut übergeben und steht für Forschungszwecke uneingeschränkt zur Verfügung, gleichzeitig bleibt es aber im Eigentum der Kultusgemeinde.

Freiheit der Forschung sicher gestellt

Ein entsprechender Vertrag mit einer Laufzeit von vorerst 20 Jahren und offener Verlängerungsmöglichkeit ist laut Muzicant “unterschriftsreif”. Geregelt sei darin auch, dass, sollte das Wiesenthal-Institut im Rahmen seiner Forschungstätigkeit Teile des Archivs digitalisieren, auch diese Digitalisierungen im Eigentum der Kultusgemeinde bleiben. Die Freiheit der Forschung werde damit aber sicher gestellt, betonte Muzicant.

Pelinka gehört dem nun sechsköpfigen Vorstand des Instituts allerdings nicht mehr an. Der Politikwissenschafter sei nach Differenzen über die Zusammensetzung des Gremiums ausgeschieden, sagte Muzicant. Vertreten sind im Vorstand nun Brigitte Bailer-Galanda vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands, Georg Graf von der Universität Graz, Bertrand Perz von der Uni Wien, Georg Haber vom Jüdischen Museum, Berthold Sandorffy vom Bund jüdischer Verfolgter des Nazi-Regimes sowie Muzicant als Vertreter der Kultusgemeinde.Desider-Friedmann-Platz 1, 1010 Wien, Austria

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