Wiens Community-Fernsehen Okto feiert zweijähriges Jubiläum
Okto – ein partizipatives Medium – will vor allem jenen Menschen eine mediale Plattform schenken, die in den etablierten Medien meist nur wenig Beachtung finden.
“Was sich andere Fernsehanstalten als Multikulti-Feigenblatt für offizielle Jubiläen, wie das bevorstehende europäische Jahr der Vielfalt aufsparen, ist bei Okto einfach fixer Bestandteil des regulären Programms, und zwar zur Primetime”, sagte Programmchefin Barbara Eppensteiner und versetzte damit dem ORF einen Seitenhieb, der seinen Migrationsschwerpunkt vom heurigen Herbst auf kommendes Frühjahr verschoben hat.
Die migrantischen Communitys würden an Okto vor allem das “ehrliche Interesse an ihren Themen und Anliegen” schätzen, so Eppensteiner. Beatrice Achaleke vom Black Women Center kritisierte in einer Diskussion denn auch, dass die meisten “Mainstream-Medien” wenn überhaupt vor allem über Minderheiten berichten, aber nicht mit ihnen.
Okto sendet gut 20 Prozent mehrsprachiges Programm. Laut Eppensteiner beteiligen sich zahlreiche Wiener mit Migrationshintergrund via Okto aktiv am medialen Diskurs – für die Programmchefin “ein großer Erfolg”. Im kommenden Jahr will sich Okto “ein umfangreiches On-Demand Angebot” etablieren, kündigte Okto-Geschäftsführer Christian Jungwirth an.