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Wienerin starb nach Schluck aus Wasserflasche: Vermutlich Liquid Ecstasy

Die flüssige Droge wird GHB (Gamma-Hydroxy-Buttersaeure), auch Liquid-Ecstasy genannt.
Die flüssige Droge wird GHB (Gamma-Hydroxy-Buttersaeure), auch Liquid-Ecstasy genannt. ©AP
Eine 27-Jährige ist in Wien-Neubau nach einem Schluck aus einer Mineralwasserflasche gestorben. Nun wurden mehr Details zu dem tragischen Todesfall bekannt: Ersten Vermutungen zufolge hatte sich in der Flasche Liquid Ecstasy befunden.
Tot nach Schluck aus Wasserflasche
Gefahren bei K.O.-Tropfen

Das Opfer war mit einer Freundin in der Nacht auf den 1. April in mehreren Lokalen unterwegs gewesen und danach zu einer Techno-Party in die Dr.-Otto-Neurath-Gasse in der Donaustadt gefahren. Dort trafen sie einen flüchtigen Bekannten der 30-Jährigen, der ihnen anbot, sie nach Hause zu bringen. Mit einem weiteren Bekannten machten sie sich gegen 5.00 Uhr auf den Weg.

Im Auto klagte die 27-Jährige über Durst. Der Lenker verwies auf Getränke im Fond des Wagens, worauf die junge Frau aus einer Mineralwasserflasche trank. Dass die Flüssigkeit darin sehr übel roch, merkte sie laut Polizeisprecher Roman Hahslinger erst nach einem Schluck. Der Lenker blieb kurz darauf stehen, weil sich die 27-Jährige übergeben musste.

Im Verlauf der Fahrt nach Neubau, wo ihre Freundin wohnt, wurde die junge Frau bewusstlos. Ihre Begleiter trugen sie in die Wohnung ihrer Freundin.

Frau starb nach Schluck aus Flasche: Liquid Ecstasy

Doch die 27-Jährige kam nicht mehr zu sich. Auch Reanimationsmaßnahmen halfen nicht, ihre Freundin rief schließlich die Rettung. Doch für die Frau kam schlussendlich jede Hilfe zu spät. Laut Polizei hatte sie zwar Alkohol getrunken, aber nicht übermäßig viel.

Der Lenker des Autos tauchte sofort nach dem Vorfall unter. Der unter anderem im Zusammenhang mit Drogen amtsbekannte Mann konnte zwar mit den Angaben der Freundin des Opfers ausgeforscht werden, auch eine Telefonnummer hatten die Ermittler. Doch der 36-Jährige blieb mehr als eine Woche lang unauffindbar. Erst am Dienstag wurde er in Liesing festgenommen.

Bei einer ersten Einvernahme gab er an, dass sich Liquid Ecstasy in der Flasche befunden habe. Das Auto und die Flasche wurden sichergestellt. Die Analyse der Substanz war am Mittwoch aber noch im Gange.

Was ist Liquid Ecstasy?

Bei dem in der Drogenszene als Liquid Ecstasy bekannten Stoff handelt es sich um Gammahydroxybuttersäure (GHB). Das Mittel kann zwar zu ähnlichen Wirkungen wie Ecstasy führen, hat aber im Grunde nichts mit der Designerdroge zu tun.

Kleine Dosissteigerungen können dramatische Wirkungsveränderungen nach sich ziehen. In seiner Wirkung ist GHB daher kaum kalkulierbar. Die extrem dosisabhängigen Reaktionen setzen bereits nach zehn bis 20 Minuten ein und halten dann zwischen ein bis drei Stunden an, erklärte Roland Reithofer, Leiter der Wiener Drogenberatungsstelle “ChEckiT“.

Stärkere Folgewirkungen durch Alkohol

Im Rausch löst GHB Hemmungen, es kommt zu gesteigertem Selbstvertrauen, Entspannung und Euphorie. Gleichzeitig kann es auch zu Übelkeit, Lallen beim Spreche und nicht nachvollziehbaren Handlungen führen. Die Gefahr sich zu übergeben oder mit stark verlangsamter Atmung bewusstlos zusammenzubrechen ist groß.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Konsum von Liquid Ecstasy einen bedrohlichen Verlauf nimmt, wird durch den Konsum anderer “Downer” wie Alkohol dramatisch vergrößert.

(APA)

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