Die “Listenhunde”, die in Wien seit 2010 nur mit absolviertem Führschein gehalten werden dürfen, machen rund 50 Prozent aller derzeit untergebrachten Hunde im Wiener Tierschutzhaus aus, so Heimleiterin Karin Abraham. Was das Problem noch verschärft: Die indexierten Vierbeiner sind äußerst schwer zu vermitteln.
“Kampfhunde” sorgen für Platznot im Tierschutzhaus
Mit Jahresende 2012 fanden am Vösendorfer Vereinsareal insgesamt 168 abgegebene Listenhunde Unterschlupf. Dabei führte der American Staffordshire Terrier mit mehr als zwei Drittel zahlenmäßig klar die Rassenrangliste an. Dahinter fanden sich etwa Pitbull Terrier oder Rottweiler. “Wir haben wesentlich mehr Eingänge als Vermittlungen”, klagte Abraham. Das Ladenhüterproblem lässt sich auch an Zahlen ablesen. Obwohl sich “normale” und Listenhunde im Heim die Waage halten, machten die im Vorjahr vergebenen Kampfrassen gerade einmal 17 Prozent aller weitergegebenen Hunde aus. Somit haben Rottweiler und Co auch eine längere Verweildauer, die “von einem bis mehrere Jahre” reicht.
Aus dem Vösendorfer Tierschutzhaus gibt es aber auch Positives zu berichten. So hat sich laut Leiterin die Situation mit unliebsamen animalischen Weihnachtsgeschenken zuletzt entschärft. Man habe im Vergleich zu den Vorjahren kaum einen Anstieg abgegebener Tiere verzeichnet: “Es ist Besserung eingetreten.” Offenbar habe sich inzwischen die Meinung durchgesetzt, dass Hunde, Katzen, Hamster oder Vögel keine geeigneten Präsente am Heiligen Abend sind.
(APA/Red)