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Wiener "Sand in the City" bangt um die eigene Zukunft

Wiens Sand in the City.
Wiens Sand in the City. ©Heumarkt Veranstaltungs Gesmbh.
"Sand in the City"-Betreiber Peter Jöbstl bangt um die Zukunft seines Stadtstrands am Wiener Heumarkt. Denn die projektierte Umgestaltung des Eislaufverein-Areals zwischen Hotel Intercont und Konzerthaus, das alljährlich im Sommer als City-Beach dient, könnte eine mit Ende September 2014 nötige Vertragsverlängerung vereiteln.
Sport-Action im Sand in the City

Dies beklagte Jöbstl am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Der geplante, 73 Meter hohe Büro- und Wohnturm an der Kreuzung Lothringerstraße/Johannesgasse werde zudem die Möglichkeiten für Veranstaltungen beeinträchtigen, warnte er.

Auf jenen 6.000 Quadratmetern, wo im Winter Tausende Schlittschuhläufer ihre Runden drehen, bringt Jöbstl in der warmen Jahreszeit jede Menge Sand aus, stellt Liegestühle und Gastrohütten auf, spannt zwei Volleyballnetze und bespielt das Areal – inzwischen in der siebenten Saison – als “Sand in the City”. 450.000 Besucher kamen im Vorjahr. Möglich macht dies ein Vertrag mit dem Eislaufverein. Dieser läuft am 30. September 2014 allerdings aus.Bemühungen um eine Verlängerung sind bisher gescheitert – denn: “Beim Eislaufverein sagt man uns, das ist derzeit nicht möglich, weil man nicht weiß, was der neue Eigentümer genau vorhat. Und der neue Eigentümer sagt, dass der Eislaufverein zuständig ist.

Eislaufverein: Wie geht es weiter?

” Mit “neuer Eigentümer” ist Investor Michael Tojner gemeint, dessen Unternehmen Wertinvest für die Gesamtumgestaltung inklusive Hochhaus, Entfernung der unschönen Zweckbautenzeile und Durchstich zwischen erstem und dritten Bezirk 200 bis 300 Mio. Euro in die Hand nehmen will. Spätestens im heurigen Winter müsse man wissen, wie es weitergeht. Schließlich seien auch Verträge mit Sponsoren und den Gastronomen abzuwickeln.

Jöbstl betonte, dass er nicht grundsätzlich gegen eine Neugestaltung des Areals sei: “Man braucht kein großer Bausachverständiger sein, um zu erkennen, dass die Infrastruktur hier dringend einer Revitalisierung bedarf.” Gar nicht anfreunden kann er sich allerdings mit dem geplanten Turmprojekt. Denn in den obersten Etagen seien Luxuswohnungen geplant und es sei “immer sehr sensibel”, wenn neuer Wohnraum auf jahrelang gewachsene Veranstaltungsflächen treffe. Sprich: Der “Sand in the City”-Chef fürchtet Einschnitte für den Partystrand – etwa hinsichtlich Öffnungszeiten oder Lautstärke.

Eingriff in Wiener Stadtbild

Und außerdem sei der 73-Meter-Signalbau ein massiver Eingriff in das Stadtbild. “Ich bin kein Architekt, Bausachverständiger oder sonst was, aber hier ist zum Aufpassen”, forderte Jöbstl mit Verweis auf den Weltkulturerbe-Status. Mittels Petition will man die Politik nun zum Handeln zwingen, damit der Stadtstrand weiter bestehen könne. Schließlich beschäftige man 120 Saisonarbeitskräfte und betreibe zur Freude Hunderttausender ein funktionierendes Freizeitareal.

Und nicht zuletzt verdiene man nach den ersten fünf schwierigen Jahren nun endlich Geld mit der Location.

(APA)

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