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Wiener Regenbogenparade feierte mit zehntausenden Teilnehmern Comeback

Zehntausende Teilnehmer zogen gegen die Fahrtrichtung einmal rund um Ring und Kai und wieder retour.
Zehntausende Teilnehmer zogen gegen die Fahrtrichtung einmal rund um Ring und Kai und wieder retour. ©APA/EXPA/FLORIAN SCHROETTER
Zum 25. Mal zogen am Samstag mehrere zehntausend Teilnehmer unter dem Motto "Stay safe, stay proud" über die Wiener Ringstraße. Zwischenfälle gab es während der Regenbogenparade keine.
Bilder der bunten Truppe

Coronabedingt als reine Fußgänger- und Fahrraddemo angesetzt startete die bunte Truppe der Vielfalt zum Höhepunkt der Vienna Pride um 14.00 Uhr vom Rathausplatz. Von dort ging es gegen die Fahrtrichtung einmal rund um Ring und Kai und wieder retour.

Jubiläums-Regenbogenparade in Wien als größte Demo Österreichs

Punkt 18.30 Uhr war dort die Veranstaltung zu Ende, mit Songs von Lady Gaga und Miley Cyrus wurden die Feiernden in den Abend entlassen. Pride-Organisatorin Katharina Kacerovsky-Strobl freute sich in einem Statement gegenüber der APA, dass "trotz einem Krisenjahr so viele Menschen teilgenommen und die Jubiläums-Regenbogenparade wieder einmal zur größten Demonstration Österreichs gemacht haben". Besonders freute sie sich auch über die vielen Teilnehmer "die nicht selbst lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, intergeschlechtlich oder queer (LGBTIQ) sind. Die gemeinsame Demonstration für gleiche Rechte, Sichtbarkeit und Respekt zeige, dass große Mehrheit in Österreich ist längst weiter als die Politik sei und wisse: "Es ist nicht wichtig, wen man liebt - wichtig ist, dass man liebt."

Die Organisatoren der Vienna Pride konnten bei der Abschlusskundgebung auch jene der Budapest Pride begrüßen, zudem gab es eine Videobotschaft aus Polen, wo zeitgleich um 14.00 Uhr der "MarszRowności" in Warschau startete. Kacerovsky-Strobl hob im Gespräch mit der APA die Wichtigkeit der Solidarität mit der LGBTIQ-Community aus diesen Ländern hervor. Daran, dass es auch 50 Jahre nach der Entkriminalisierung von Homosexualität in Österreich noch zahlreiche Gründe gebe auf die Straße zu gehen, erinnerte Ann-Sophie Otte, Obfrau der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien, schon vor der Parade.

Nach dieser bezeichnete die HOSI-Obfrau diese als ein starkes Zeichen dafür, dass LGBTIQ-Menschen endlich die gleichen Rechte wie alle anderen haben müssen: "Wir brauchen endlich vollen Diskriminierungsschutz in allen Lebensbereichen, vom Kaffeehaus bis zur Wohnungssuche. Und intergeschlechtliche Kinder, also solche, die biologisch nicht eindeutig Buben oder Mädchen sind, müssen endlich vor medizinisch unnötigen Operationen im Genitalbereich geschützt werden."

Teilnehmer verzichteten zum Großteil auf FFP2-Masken

Was den Schutz vor Corona betrifft, so wurde vom Veranstalter sogar das Tragen einer FFP2-Maske empfohlen, dem wurde jedoch nur von wenigen Teilnehmern nachgekommen, schließlich lief die Veranstaltung auch im Freien ab. Zwischenfälle gab es während der Parade keine, vonseiten der Polizei wurde lediglich eine Festnahme wegen aggressiven Verhaltens andernorts, bei der Gegenveranstaltung des christlichen Vereins "Pro Vita", dem "Marsch für die Familie" am Stephansplatz vermeldet.

Aufregung um Anti-Pride-Banner am Rathausplatz

Was die Regenbogenparade betrifft, so gab es bei der Schlusskundgebung am Rathausplatz dann doch einen Vorfall, bei dem drei Aktivisten ein Anti-Pride-Banner entrollten und mit Pyrotechnik auf dieses aufmerksam machten, diese Aktion wurde von der Exekutive jedoch bald beendet.

Foto: APA/EXPA/FLORIAN SCHROETTER

Bundespräsident Alexander Van der Bellen meldete sich per Videobotschaft, und stellte klar, dass LGBTIQ-Rechte Menschenrechte sind, eine Diskriminierung dürfe es in Europa nicht geben. Menschen seien verschieden, und Van der Bellen dankte den rund 20.000 Teilnehmern im Rathauspark dafür, diese Vielfalt bei der Vienna Pride so deutlich spürbar gemacht zu haben. Auch Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) machte die Vielfalt zum Thema, nannte sie die "entscheidende Basis für eine weltoffene Gesellschaft" und warnte: "Ohne Vielfalt droht die Einfalt."

(APA/Red)

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