Gleichzeitig wurde eine Umfrage präsentiert, wonach die Wiener nicht nur mit dem Begriff Ordensspitäler etwas anfangen können, sondern diesen in hohem Maße auch vertrauen. “Unsere Aufgabe ist, dass wir durch unser Tun das Evangelium leben”, betonte Prior Paulus Kohler vom Krankenhaus der Barmherzigen Brüder. Dafür müssten jedoch auch die notwendigen Mittel zur Verfügung gestellt werden, forderte Primarius Manfred Greher, Sprecher des Arbeitsausschusses der Wiener Ordenskrankenhäuser. Die Spitäler würden einen Grundversorgungsauftrag erfüllen, dafür aber weniger Geld bekommen: “Das ist ein unhaltbarer Zustand.”
Ordensspitäler fordern mehr Geld
Greher verwies auf die sogenannte leistungsorientierte Krankenanstaltenfinanzierung (LKF). Die Abgeltung der Spitalsleistungen erfolge dabei mittels den LKF-Punkten. Deren Umrechnung sei aber nicht für alle Krankenhäuser gleich. Durchschnittlich hätten die Wiener Spitäler zuletzt 1,40 Euro pro Punkt erhalten, die Ordensspitäler hingegen nur 0,93 Euro. Um eine reine leistungsorientierte Finanzierung handle es sich dabei nicht. Enthalten seien in dem Betrag nämlich auch andere Erlöse wie Subventionen.
Möglich wäre nun eine Erhöhung der Grundsubvention – oder eine Reform der Leistungsabrechnung. Greher sprach sich für die zweite Variante aus. Tatsächlich wird darüber auch gesprochen: Laut seinen Angaben wird mit der Stadt derzeit über eine solche Reform verhandelt. Spenden, so betonten die Ordens-Vertreter, machen übrigens keinen sehr großen Anteil der jeweiligen Spitalsfinanzierung aus.
Acht Ordensspitäler in Wien
In Wien gibt es acht Ordensspitäler mit rund 110.000 stationären Aufnahmen pro Jahr – und rund viermal so vielen ambulanten Behandlungen. Laut einer von den Anstalten in Auftrag gegebenen und vom Meinungsforscher Peter Hajek durchgeführten Umfrage kennen 78 Prozent der Wiener den Begriff Ordensspitäler. 80 Prozent davon sind der Meinung, dass diese aus dem Gesundheitssystem nicht mehr wegzudenken sind. Überdurchschnittlich gut wurden sie von ehemaligen Patienten, aber auch von SPÖ-Wählern bewertet, hieß es.
(APA)