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Wiener Mariahilfer Straße: Einigung bei Anrainerbefragung erreicht

Immer konkreter werden die Pläne für die neue Mariahilfer Straße
Immer konkreter werden die Pläne für die neue Mariahilfer Straße ©VIENNA.AT/Alexander Blach
Ein lange im Werden befindliches Projekt geht nun in die Zielgerade: die Anrainerbefragung rund um die Verkehrsberuhigung der Wiener Mariahilfer Straße. Dass eine Abstimmung über die Querungen kommt, ist bereits fix, nur die Frage zur Linie 2A ist noch offen.

Die Uneinigkeiten sind beigelegt, letzte Details geklärt – zumindest so gut wie: Die Anrainerbefragung rund um die Mariahilfer Straße geht demnächst über die Bühne.

Abstimmung über Querungsmöglichkeiten

Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (G) und die Bezirksvorsteher der beiden betroffenen Bezirke Mariahilf und Neubau, Renate Kaufmann (S) und Thomas Blimlinger (G), haben sich nach einem mehrstündigen Treffen am Montagnachmittag darauf geeinigt, die Bürger – wie angekündigt – über zwei Querungsmöglichkeiten (Webgasse/Schottenfeldgasse und Otto-Bauer-Gasse/Zieglergasse, Anm.) abstimmen zu lassen. Einzig offen ist noch, ob auch die künftige Route der Buslinie 2A zur Disposition steht.

Einigkeit in allen Punkten

“Es gibt Einigkeit in allen Punkten”, versicherte ein Sprecher von Vassilakou. Festgelegt habe man sich sowohl bezüglich der Fragestellung als auch jenes Kreises von Anrainern, der stimmberechtigt ist. Über die Auszählungsmodalitäten – also ob es ein Gesamtergebnis oder bezirksspezifische Resultate geben wird – gebe es ebenfalls Konsens, hieß es. Details dazu wollte der Sprecher aber noch nicht nennen. Denn die Einigung werde nun noch in schriftliche Form gebracht und hernach bekannt gegeben.

Wie wird 2A künftig fahren?

Eine Frage ist jedenfalls noch offen: Ursprünglich hatte es geheißen, dass auch die künftige Linienführung der Buslinie 2A abgefragt wird. Das ist nun noch nicht fix. Denn möglicherweise kann der 2A die jetzige Route trotz Umbau- und Verkehrsberuhigungsmaßnahmen auf der “Mahü” beibehalten.

Dies werde nun geprüft, erklärte der Vassilakou-Sprecher. Eine Befragung werde es nur dann geben, wenn Vorschläge für Alternativrouten nötig sind. Wenn in den nächsten Tagen wirklich alles unter Dach und Fach ist, würden umgehend die Stimmkarten verschickt, wurde versichert.

Verkehrsberuhigung auf der Mahü

Vassilakou will die Mariahilfer Straße verkehrsberuhigen. Ein Großteil der wichtigen Shoppingmeile wird somit für Autofahrer gesperrt – Lieferverkehr ausgenommen. Querungsmöglichkeiten wird es dann – wenn überhaupt – nur mehr in den Bereichen Webgasse/Schottenfeldgasse und Otto-Bauer-Gasse/Zieglergasse geben. Bei der Präsentation der Pläne im vergangenen Herbst hatte Vassilakou angekündigt, dass die etappenweise Umsetzung des Verkehrskonzepts bereits im Sommer 2013 beginnt. Tatsächliche Umbauarbeiten sollen erst später folgen.

Zuletzt war darüber spekuliert worden, ob bei der Bürgerbefragung doch auch über die Beibehaltung des Status quo abgestimmt werden kann. Dies forderten nicht nur FPÖ und ÖVP wiederholt. Vor kurzem stimmte auch die Neubauer SPÖ einem diesbezüglichen blauen Bezirksantrag zu.

Erbost über Mariahilfer Straße-Befragung

Die Wiener ÖVP hat sich über die Eckpunkte der Einigung die Anrainerbefragung die Mariahilfer Straße betreffend einigermaßen erbost gezeigt. “Der heute präsentierte Fahrplan zur Neugestaltung der Mariahilfer Straße ist ein Farce, das ist keine Bürgerbefragung, sondern bestenfalls ein Befragungs-Placebo”, ärgerte sich Klubchef Fritz Aichinger in einer Aussendung.

ÖVP: “Alibihafte Fragen”

Wie schon bei der Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung würden zuerst Fakten geschaffen und dann “alibihaft” Fragen gestellt, “um den Anschein von Bürgermitbestimmung in dieser Stadt zu wahren”, so sein Befund.

Offenbar spreche man den Mariahilfern und Neubauern das Urteilsvermögen ob, über die Grundsatzfrage – Fußgängerzone ja oder nein – entscheiden zu können. “Stattdessen würden ein paar Hundert Leute über die Querungsmöglichkeiten bei zwei Straßen abstimmen. Alle anderen müssten um die Mariahilfer Straße mehr kreisenden Verkehr, weniger Parkplätze und Staus als absehbare Folgen in Kauf nehmen, so Aichinger.

(apa/red)

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