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Wiener Kriminalstatistik: Weniger Einbrüche, aber mehr Gewaltdelikte

Die Wiener Kriminalstatistik 2015 wurde veröffentlicht.
Die Wiener Kriminalstatistik 2015 wurde veröffentlicht. ©APA (Symbolbild)
Die Anzahl an angezeigten Straftaten ist in Wien unter die 200.000er-Marke gesunken, die Aufklärungsrate wurde erhöht. Eine negative Entwicklung ist hingegen bei Tötungs- und anderen Gewaltdelikten zu bemerken.

Die Bundeshauptstadt Wien hat 2015 mit einem Minus von 3,6 Prozent im Bundesländervergleich den größten Rückgang bei den Strafanzeigen verzeichnet. Mit 195.098 angezeigten Delikten wurde “eine Schallmauer durchbrochen”, sagte der Wiener Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl bei der Präsentation der Kriminalstatistik am Donnerstag. In den vergangenen Jahren lag die Zahl immer über 200.000.

Gestiegen ist hingegen die Aufklärungsquote, die 2015 bei 37,9 Prozent lag, womit sie innerhalb von zehn Jahren um rund ein Drittel erhöht werden konnte. Pürstl erklärte diesen Anstieg mit langfristigen Entscheidungen, wie etwa die Polizeiinspektionen verstärkt in die Ermittlungen einzubinden sowie Schwerpunktsetzungen im Bereich der Wohnungseinbrüche. In diesem Deliktsbereich wurde im Vergleich mit 2014 ein enormer Rückgang von 8.907 auf 7.069 verzeichnet, was einem Minus von über 20 Prozent bei den Einbrüchen entspricht, erläuterte Generalmajor Josef Kerbl, Chef des Landeskriminalamtes Wien (LKA). Hier stieg die Aufklärungsquote von 6,2 auf 7,6 Prozent.

Verdächtige Asylwerber: Anzahl mehr als verdoppelt

Wie schon im Jahr 2014 ist auch 2015 bei den Kfz-Diebstählen ein weiterer Rückgang verzeichnet worden. Die zur Anzeige gebrachten Delikte sanken um 6,7 Prozent von 1.774 auf 1.656. Einen Anstieg gab es in Wien hingegen im Bereich der Gewaltdelikte, hier lagen 2015 15.928 Fälle vor, womit sich die Zahl im Vergleich mit 2014 um rund 1.000 erhöht hat. Bei den Tötungsdelikten gab es nach dem Tiefstand im Jahr 2014 mit zehn Fällen ebenfalls wieder einen Anstieg auf 20 – 2013 waren es noch 18 Tötungsdelikte gewesen. Die Aufklärungsquote lag hier erneut bei 100 Prozent.

Die Zahl der Verdächtigen Asylwerber hat sich von 2011 bis 2015 von rund 3.000 auf 6.500 mehr als verdoppelt, wobei “die bloße objektive Zahl nichts aussagt”, wie Landespolizeipräsident Pürstl feststellte. Denn die Zahl der Asylanträge hat sich im selben Zeitraum verzehnfacht.

(APA, Red.)

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