Für die Kundgebung am Karlsplatz hatten unter anderem die "Jungen Linken" mobilisiert, in Sozialen Netzwerken gab es weitere Aufrufe diverser Gruppierungen. Der Protest startete gegen 18:30 Uhr. Den Teilnehmern ging es darum, zu zeigen, wem die Stadt gehört.
Demo gegen Platzverbot im Wiener Resselpark
Dass der öffentliche Raum den Jungen genommen wird, wolle man nicht hinnehmen, hieß es. "Uns" gehörten sowohl Karlsplatz als auch Donaukanal, skandierten die Teilnehmer. Mehrere Redner äußerten massive Kritik daran, dass die Bedürfnisse der jungen Menschen in der Coronaviruspandemie ignoriert worden sein. Seit Mitte März 2020 hat die Nachtgastronomie in Österreich geschlossen. Sowohl die Freizeit als auch die Freiheit der Jugend sei massiv eingeschränkt worden, um ältere und Risikogruppen nicht zu gefährden, seien sie über ein Jahr zu Hause geblieben. Die Demonstranten kündigten an, den ganzen Abend vor der Karlskirche zu bleiben. Nach den Redebeiträgen wurde Musik gespielt. Zu den Teilnehmern der Demo kamen dutzende weitere Menschen, die die Abendsonne rund um den Teich vor der Karlskirche genossen. Fünf Polizeibusse standen hinter der Standkundgebung.
Platzverbot erlassen udn wieder aufgehoben
Die Exekutive hatte nach Ausschreitungen in der Nacht auf Samstag ein Platzverbot, das Teile des Wiener Resselparks inklusive Spielplatz umfasste, verhängt. Es war von Samstag, 19.00 Uhr bis Sonntag, 8.00 Uhr in Kraft. "Eine neue Beurteilung und Gefahreneinschätzung ergab, dass momentan keine Gefährdungen zu befürchten sind", hieß es von der Exekutive. Vielmehr habe es Wirkung gezeigt. Situationsbedingt können weitere Platzverbote erlassen werden, sagte Polizeisprecher Daniel Fürst.
Kritik an Wiener Polizei
Auch bei der Demonstration am Sonntagabend wurde der Polizei vorgeworfen, die Situation eskaliert zu haben. Die Beamten hätten "Gewalt gegen junge Menschen ausgeübt". Die Teilnehmer forderten "sichere Räume für alle".
(APA/Red)