Die Geiseln würden in der Region Khawlan nahe der Hauptstadt Sanaa festgehalten, erklärte ein Vertreter der jemenitischen Sicherheitskräfte am Donnerstag. Der Stamm wolle mit der Entführung, eine finanzielle Entschädigung für ein von der Regierung enteignetes Grundstück erpressen, hieß es weiter. Für die Tat ist laut Stammeskreisen der zum Khawlan-Stamm gehörende Klan der Bani Dhebian verantwortlich, berichtete Nachrichtenagentur AFP.
Aufenthaltsort der Geiseln ist bekannt
Die Geiseln würden sich in einer trockenen und bergigen Region etwa 80 Kilometer von Sanaa entfernt aufhalten. Bereits zuvor hatten jemenitische Medien den Aufenthaltsort der drei Europäer mit dem Stammesgebiet der Khawlan beziehungsweise der Bani Matar angegeben. Zudem hatte es Spekulationen über einen Zusammenhang mit kürzlich beschlagnahmten Waffen aus der Türkei gegeben, die für den Stamm der Khawlan bestimmt gewesen sein sollten.
Österreichische Experten im Jemen
Im österreichischen Außenministerium will man den Entführungsfall aus “ermittlungstechnischen Gründen” nicht kommentieren, hieß es am Mittwoch. Ein Team österreichischer Experten sei weiterhin im Land und arbeite gemeinsam mit der EU-Vertretung, dem finnischen Team und den jemenitischen Behörden intensiv an der Lösung des Falles, sagte ein Außenamtssprecher gegenüber der APA.
Der österreichische Student sowie ein finnisches Paar waren am 21. Dezember von bewaffneten Männern aus einem Elektronikgeschäft in Sanaa entführt worden. Die beiden Männer hielten sich im Land auf, um Arabisch zu lernen, die Finnin war auf Besuch. (APA)