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Wiener Heumarkt-Projekt: Verhandlungen über neue Variante

Das Bauprojekt am Heumarkt erweist sich als herausfordernd
Das Bauprojekt am Heumarkt erweist sich als herausfordernd ©APA/HANS PUNZ
Wie in der zweiten Maihälfte offiziell präsentiert werden soll, gehen die Umplanungen für das Projekt Heumarkt von Investor Michael Tojner in eine neue Runde.
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Nachdem jüngst ein neuer Plan bekannt geworden war, bei dem der einst vorgesehene Wohnturm auf dem Platz nahe der Wiener Innenstadt gestrichen und stattdessen das projektierte Hotel- und Kongressgebäude auf 55,2 Meter erhöht wird, scheint auch dieses Vorhaben Makulatur. Man verhandle eine neue Variante, bestätigte SPÖ-Landtagspräsident Ernst Woller am Mittwoch dem "Kurier".

Verhandlungen über Heumarkt-Projekt

Demnach habe die UNESCO, die über Entzug oder Erhalt des Welterbe-Status für die Wiener Innenstadt entscheidet, der Stadt rückgemeldet, dass die Ansätze im sogenannten Plan B gut seien, so Woller, der auch Welterbe-Sonderbeauftragter der Stadt ist. Da man offenbar aber auch Verbesserungsbedarf sah, verhandeln nun Stadt, Tojner, Architekt Isay Weinfeld und Welterbe-Hüter über eine neue Version.

UNESCO: Orientierungspunkt war Hotel Intercontinental

"Wir arbeiten an geringfügigen Veränderungen, sodass eine Variante entsteht, die doch etwas anders ist", so Woller gegenüber dem "Kurier". Die Höhe sei hier der entscheidende Faktor. Die UNESCO hatte stets das am Areal bestehende, 43 Meter hohe Hotel Intercontinental als Orientierungspunkt genannt. In der zweiten Maihälfte soll der neue Plan nun der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Den nun öffentlich gewordenen "Plan B" bezeichnete die Initiative Kunst- und Kulturschaffende gegen das Heumarkt-Projekt am Mittwoch als "eine mit Grün behübschte Monstrosität und einen Affront gegenüber der UNESCO und allen kulturell interessierten Wienerinnen und Wienern". Das adaptierte Vorhaben bringe zum Ausdruck, "dass den Projektverantwortlichen die Kriterien der UNESCO für das Weltkulturerbe egal sind". Eine "Nachjustierung" durch einen "Plan C" sei der Initiative zufolge zu wenig. "Wir fordern daher weiterhin einen Neustart des Projekts unter adäquaten Rahmenbedingungen und unter Einhaltung aller Auflagen der UNESCO."

Ebenfalls Kritik gab es seitens der Opposition. Der Wiener FPÖ-Landesparteiobmann Dominik Nepp forderte via Aussendung "ein Machtwort" von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). "Die Causa Heumarkt muss völlig neu aufgerollt werden, bis zur Stunde Null." Die ÖVP wiederum bezeichnete den Umgang der SPÖ mit dem Wiener Welterbe als "Farce". "Es muss endlich mehr Ernsthaftigkeit seitens der Stadt vorgebracht werden, der verantwortungslose Umgang seit vielen Jahren muss ein Ende finden", so der türkise Klubobmann Markus Wölbitsch: "Der Welterbestatus muss in jedem Fall für die Wienerinnen und Wiener und unsere Stadt erhalten bleiben."

(APA/Red)

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