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Wiener Hauptkläranlage soll sich ab 2020 selbst mit Strom versorgen

Die Wiener Hauptkläranlage in Simmering soll sich bis 2020 selbst mit Strom versorgen können.
Die Wiener Hauptkläranlage in Simmering soll sich bis 2020 selbst mit Strom versorgen können. ©APA
Die Hauptkläranlage in Wien-Simmering verbraucht derzeit ein Prozent des gesamten Wiener Strombedarfs in der Bundeshauptstadt. Das soll sich bis 2020 ändern.

Ab 2020 wird die Wiener Hauptkläranlage energieautark arbeiten, also soviel Strom produzieren, wie für den Betrieb benötigt ist. Für die dafür erforderlichen Baumaßnahmen nimmt die rot-grüne Stadtregierung 200 Millionen Euro in die Hand, wie Umweltstadträtin Ulli Sima und Energiestadträtin Maria Vassilakou am Dienstag in der Bürgermeister-Pressekonferenz ankündigten.

Wiener Hauptkläranlage versorgt sich selbst mit Strom

Die Unabhängigkeit von externer Energiezufuhr soll durch den Neubau der sogenannten Schlammbehandlung erreicht werden. Der bei der Klärung anfallende Schlamm wird künftig in sechs Faulbehältern mit einer Höhe von je 30 Metern aufgeschichtet. Das dabei entstehende Gas wird durch ein Blockheizkraftwerk in Energie umgewandelt. Bis dahin wird der Klärschlamm noch verbrannt und in das Fernwärmenetz eingespeist.

200 Millionen Euro werden in Projekt investiert

Durch die nun anstehenden Investitionen können laut Sima 78 Gigawattstunden (GWh) Strom gewonnen werden. Zum Vergleich: Derzeit werden für die Reinigung des gesamten Wiener Abwassers jährlich 60 GWh Strom benötigt, was ungefähr einer Größenordnung von 20.000 Haushalten entspricht. Folglich werde in der Hauptkläranlage in Simmering ab 2020 sogar ein Überschuss produziert. Von den zusätzlich anfallenden Strom- und Wärmemengen können so auch die umliegenden Gebäude profitieren, hieß es.

Abgesehen vom Neubau der Schlammbehandlung werden zudem die Bereiche Vorklärung und “erste biologische Reinigungsstufe” bei laufendem Betrieb auf den neuesten Stand gebracht, was rund die Hälfte der veranschlagten Kosten verschlingen wird. Der Baubeginn für die beiden Parallelprojekte ist für das Frühjahr 2015 angesetzt, die Inbetriebnahme für Ende 2012.

Wichtiger Schritt der Wiener Klimaziele

Vassilakou betonte, dass durch die Maßnahmen in der Wiener Haupkläranlage künftig 40.000 Tonnen CO2 jährlich eingespart werden könnten. “Damit kommen wir einen wichtigen Schritt näher an die Klimaziele der Stadt Wien”, freute sich die Ressortchefin.

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