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Wiener Großdemo gegen Corona-Maßnahmen am Samstag: Alle Infos

Gegner der Coronamaßnahmen wollen sich am Samstag zur Großdemo in Wien zusammenfinden
Gegner der Coronamaßnahmen wollen sich am Samstag zur Großdemo in Wien zusammenfinden ©APA (Sujet)
Für 20. November 2021 plant die FPÖ eine groß angelegte Demonstration gegen die Coronamaßnahmen in der Wiener City. Unterstützer rechnen mit 100.000 Teilnehmern bei der Protestveranstaltung, offizielle Stimmen mit weit weniger. Alle Infos hier.
Kickl plant Großdemo gegen 2G
Neue 2G-Regel: Fragen und Antworten
FFP2-Maskenpflicht bei Demos
Impfgegner im Netz verhöhnt

Die FPÖ hat für Samstag zu einer Großdemo gegen die Coronamaßnahmen der Regierung aufgerufen. Erwartet werden offiziell bis zu 10.000 Teilnehmer, wie die APA aus informierter Quelle erfuhr - wesentlich weniger als nach Erwartungshaltung einzelner Gruppen, die zur Demo-Teilnahme aufriefen, wie etwa die Plattform "Direkt demokratisch". Diese hatte zuvor angebliche 100.000 erwartete Teilnehmer propagiert.

Großdemo ohne Kickl - dafür mit Strache und Rechtsextremen

Die Wiener Innenstadt wird ab Mittag für mehrere Stunden lahmgelegt. Mehr als 1.300 Polizisten werden im Einsatz sein. Für die FPÖ ein Rückschlag ist die Tatsache, dass Parteichef Herbert Kickl den Demonstrationszug nicht anführen kann, weil er sich
selbst mit dem Coronavirus infiziert hat und in Quarantäne ist.

Dabeisein dürfte dafür Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, der im Netz für den Protestmarsch mobil macht. Neben der FPÖ hat sich auch Martin Rutter über Telegram und andere Kanälen in die Mobilisierung eingebracht. Die Polizei rechnet nach derzeitigen Erkenntnissen mit einem hohen Grad an Mobilisierung. Auch die Teilnahme von Rechtsextremen (wie bei den Demos im Jänner bis März 2021) ist nach Ansicht des Innenministeriums wahrscheinlich.

Mindestens 1.300 Polizisten bei Demo mit FFP2-Maskenpflicht

Vorerst wurden zumindest rund 1.300 Polizisten aus Wien und anderen Bundesländern kommandiert. Die Polizei wird auch Medienkontaktbeamte für die Betreuung von Journalisten einsetzen im unmittelbaren Umfeld der Demo.

An Demonstrationen dürfen zwar auch Ungeimpfte teilnehmen. Die Teilnehmenden haben jedoch strengere Regeln einzuhalten, die mit der aktuellen Verschärfung der Corona-Verordnung in Kraft getreten sind: Für Versammlungen mit mehr als 50 Personen gilt nun eine FFP2-Maskenpflicht. Die Beamten werden dies kontrollieren und Übertretungen auch ahnden, hieß es im Vorfeld. Speziell kontrolliert werden auch Reisebusse, in denen die 2G-Regel (genesen oder geimpft) gilt. Auch alle anderen Verwaltungsübertretungen "werden konsequent verfolgt durch spezielle polizeiliche Ordnungsdiensteinheiten", kündigte das Ministerium an.

Corona-Großdemo in Wien: An diesen City-Hotspots wird demonstriert

Die genaue Route der Corona-Großdemo in Wien ist nicht bekannt, die Demonstration soll, wie im Vorfeld vage auf Facebook und Co. propagiert wurde, in der Wiener Innenstadt stattfinden, und zwar im Bereich Heldenplatz, Ring, Museumsquartier und Staatsoper.

Neben der Hauptdemo der FPÖ wurde auch weitere Demos angemeldet. Damit versuchen die Organisatoren laut APA, die Behörde und Polizei darüber zu täuschen, wo sich das Hauptfeld sammelt. In der offiziellen Ankündigung der FPÖ ist die Versammlung ab 12 Uhr "im "Raum Heldenplatz, Ring, MQ und Oper" ausgeschrieben. Demonstrationen in anderen Landeshauptstädten und Ballungszentren sind ebenfalls wahrscheinlich.

APA/HERBERT PFARRHOFER

Mehrere Demos in Wien: Alle Standpunkte im Überblick

Ab Samstagmittag, 20. November, müssen Verkehrsteilnehmer laut ÖAMTC wegen mehrerer Demonstrationen auf der Zufahrt in die Innenstadt mit massiven Staus und Zeitverlusten rechnen.

Der erste Demozug von etwa 2000 Personen startet ab 12 Uhr beim Westbahnhof und bewegt sich über Mariahilfer Straße - Babenbergerstraße - Ringstraße zum Heldenplatz.

Am Getreidemarkt formieren sich weitere 5000 Demonstranten und marschieren stadteinwärts über Friedrichstraße - Kärntner Straße - Ringstraße (gegen die Fahrtrichtung) - Franz Josefs-Kai - Ringstraße (gegen die Fahrtrichtung) - Josef Meinrad-Platz.

Die dritte Großdemo verläuft über Heldenplatz - Ringstraße (gegen die Fahrtrichtung) - Franz Josefs-Kai - Ringstraße - Josef Meinrad-Platz - Löwelstraße - Ballhausplatz. Hier werden etwa 3000 Teilnehmer erwartet.

Nach derzeitigem Stand wird der gesamte Ring von den frühen Nachmittagsstunden bis etwa 19 Uhr gesperrt.

Die ÖAMTC-Experten raten allen Verkehrsteilnehmern, den Innenstadtbereich etwa über den Gürtel zu umfahren. Massive Staus und Zeitverluste sind auf Ring, Franz-Josefs-Kai, Zweierlinie in beiden Richtungen, Linke Wienzeile sowie auf sämtlichen Zufahrten in die Innenstadt, wie Rennweg, Prinz-Eugen-Straße, Rechte Wienzeile, Favoritenstraße, Burggasse, Währinger Straße, Alser Straße, Praterstraße, Taborstraße, Wallensteinstraße, Spittelauer-/Roßauer Lände oder Schüttelstraße einzuplanen.

Corona-Zahlen explodieren: Wird die Großdemo stattfinden können?

Bezüglich der Demos von Impfgegnern hieß es am Montag seitens der Polizei, dass sich diese eng mit den Gesundheitsbehörden abstimmen und wenn eine Gefährdung der Gesundheit vorliegt, einschreiten werde. In der Vergangenheit waren bereits mehrfach Demonstrationen unter anderem aufgrund der großen Gesundheitsgefahr untersagt worden. Jede Demo, die bei der Polizei angezeigt wird, werde entsprechend überprüft, wie die Exekutive bekanntgab.

Graz: Werbetrommel für Wiener Großdemo gerührt

Bereits Mittwochabend versammelten sich in Graz rund 4.000 Personen, um gegen die Corona-Beschränkungen zu demonstrieren. Nach Einschätzung der Exekutive handelte es sich bei dieser Demonstration auch um eine Art "Werbetrommelrühren" für die Großdemo am Samstag in Wien - mehr dazu hier.

(APA/Red)

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