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Wiener Grüne wollen Citymaut, Ringsperre und Radboom

Die Wiener Grünen haben darüber nachgedacht, wie die Mobilität in der Stadt im Jahr 2015 aussehen könnte.

Das Ergebnis ist ein neues Verkehrskonzept, in dem unter anderem die Einführung einer Citymaut, die Teilsperre der Ringstraße für den motorisierten Verkehr sowie Ideen zur Attraktivierung des Radverkehrs zu finden sind. Geht es nach den Grünen, dann soll er Anteil des motorisierten Individualverkehrs bis 2015 auf 20 Prozent gesenkt werden.

Für viele Wiener sei der Verkehr bzw. der tägliche Stau das „Problem Nummer eins“, nannte die Grüne Klubchefin Maria Vassilakou einen der Gründe für die Erarbeitung des Konzeptes. Verkehrspolitik, so zeigte sie sich überzeugt, könne in Wien auch anders funktionieren als bisher – samt einer Verbesserung der Lebensqualität für die Wohnbevölkerung.

Diese könne unter anderem durch eine Erhöhung des Fahrradanteils erreicht werden, was in Wien jedoch nicht so einfach sei. „Dass das Rad ein ernsthaftes Verkehrsmittel darstellt, hat sich noch nicht herumgesprochen“, kritisierte der Grüne Verkehrssprecher Christoph Chorherr. Er forderte unter anderem die Aufhebung der Radwegbenützungspflicht, also die Möglichkeit, auf der Straße zu fahren, auch wenn es einen Radweg gibt: „Das Fahrrad gehört auf die Straße und nicht auf den Geheweg.“

Die Grünen sprechen sich auch für eine flächendeckende Schaffung von genügend Radabstellplätzen – nach dem Vorbild Amsterdam – sowie eine Neukonzeption des Ringradweges aus. Dieser solle in die Haupt- bzw. Nebenfahrbahn verlegt werden.

Wobei der Ring zumindest teilweise ohnehin für Autos Tabuzone werden soll. Das Grüne Verkehrskonzept sieht eine Sperre vom Burg- bis zum Schottentor vor. Auch in anderen Bezirken sei die Schaffung neuer Fußgängerzonen denkbar, betonte Umweltsprecher Rüdiger Maresch, wobei die Anwohner in den Planungsprozess eingebunden werden sollten. Auch der Fahrbahnrückbau, also die Reduzierung von Fahrspuren, wurde im Konzept angedacht.

Um die Pendlerproblematik zu bewältigen, schlagen die Grünen die Einführung einer Citymaut vor. Hier sei Stockholm ein gutes Beispiel, wie Maresch versicherte. Der Anteil des motorisierte Individualverkehrs sei dort um 20 Prozent zurückgegangen. Die Grünen fordern außerdem die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung bis zur sogenannten Vorortelinie, zum Wienerberg sowie rund um U-Bahn und Schnellbahnstationen.

Die Überlegungen zum Rad- und Autoverkehr sind der erste Teil des Grünen Verkehrskonzepts. Der zweite Teil soll in Kürze präsentiert werden. Er umfasst unter anderem Forderungen zum Thema öffentlicher Verkehr.

 

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