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Wiener Gemeindespitäler bauen über zehn Prozent der Ärzte ab

Laut "Kurier" würden Gemeindespitäler mehr Ärzte abbauen.
Laut "Kurier" würden Gemeindespitäler mehr Ärzte abbauen. ©APA/Sujet
Aufregung herrscht unter den Ärzten in den Gemeindespitälern: Im Zuge der Umsetzung der neuen Dienstzeit-Modelle sollen bis 2018 gut 382 Dienstposten reduziert werden. Das gehe aus einem Papier des Krankenanstaltenverbunds (KAV) hervor, wie die Tageszeitung "Kurier" berichtet.
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Das neue Arbeitszeitgesetz für Spitalsärzte hat nun nicht nur Auswirkungen auf Gehälter und Dienstzeiten, sondern auch auf den Personalstand: In den Spitälern des Wiener Krankenanstaltenverbunds (KAV) sollen bis 2018 382 Ärzte eingespart werden, wie der “Kurier” am Montag in seiner Online-Ausgabe berichtete. Der KAV bestätigte dies  – allerdings soll es keine Kündigungen geben.

Bei rund 3.250 angestellten Ärzten bedeutet das eine Kürzung um mehr als zehn Prozent. Möglich ist das aufgrund der Reduktion der Nachtdienste um ein Drittel, auf die sich KAV, Stadt Wien, Gewerkschaft und Ärztevertreter in den Verhandlungen um das neue Ärztearbeitszeitgesetz geeinigt hatten. Durch die Umschichtung von Arbeitsleistung aus der Nacht in den Nachmittag will man modernere und zeitgemäßere Arbeitsbedingungen erreichen.

Denn bisher begann der Nachtdienst in den städtischen Spitälern bereits um 13.00 Uhr, künftig wird die Tagesarbeitszeit von 7.00 Uhr bis 19.00 Uhr gehen. Dass dadurch der Personalbedarf in den KAV-Spitälern nicht steigen, sondern vielmehr sinken werde, hatte Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) bereits im Zuge der Einigung Ende Jänner angekündigt.

Abbau von Ärzten: KAV bestätigt

“Die Reduktion ergibt sich aus der neuen, nicht nachtdienstlastigen Personalberechnung”, bestätigte auch ein Sprecher des KAV. 112 Nachtdiensträder können durch die neuen Dienstzeiten eingespart werden. Denn bisher musste jeder Nachmittagsposten auch in der Nacht besetzt sein – trotz geringeren Patientenaufkommens.

Konkret bedeutet das eine schrittweise Personalreduzierung um 382 Ärzte-Dienststellen bis 2018. Diese will man allerdings nicht durch Kündigungen, sondern etwa durch das Nicht-Nachbesetzen von Abgängen, das Nicht-Verlängern von befristeten Dienstverträgen sowie die geringere Aufnahme von Turnusärzten erreichen, wie der Sprecher erklärte. Mit reduzierten Kapazitäten rechne man nicht: “Die Leistung bleibt gleich.”

(APA)

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