Wiener Erntedankfest: Wehrpflicht und EU-Förderungen wurden thematisiert

Spindelegger: “Ja zur traditionellen Wehrpflicht”
Weiters hob der Vizekanzler die Notwendigkeit von Agrarzahlungen für die heimischen Bauern hervor: “Wer ist es wirklich einem Bauern neidig, dass der Förderungen kriegt?” Es gebe keinen Grund dafür. “Wir brauchen für die Landwirtschaft in Österreich zuverlässige Rahmenbedingungen und damit Förderungen für die Bauern”, forderte er.
Heimische Landwirtschaft beim Erntedankfest Thema
Landwirtschaftsminister Berlakovich ging in seiner Rede auf die Situation näher ein: “In zwei Jahren gibt es eine neue Agrarpolitik der Europäischen Union. Und da stehen wir am Scheideweg: Gehen wir in Europa einen Weg der industriellen Massenproduktion in der Landwirtschaft, wo das Lebensmittel keine Regionalität, keinen Namen hat, keine Herkunft hat, oder gehen wir den Weg einer ökologischen, nachhaltigen Landwirtschaft?”
Für Österreich sei der Weg klar, unterstrich der Minister: “Seit wir Mitglied der Europäischen Union sind, gehen wir in Richtung Nachhaltigkeit und Ökologie.” Dabei verwies er darauf, dass es in keinem Staat der Erde so viel Bio-Landwirtschaft wie Österreich gebe. Doch um diesen Weg weiterzugehen, braucht es Geld: “Und da ist der Regierungschef (Werner, Anm.) Faymann gefordert, auch dieses Geld zu bringen.”
Der Bauernbundpräsident Jakob Auer warb für heimische Lebensmittel und hob deren Qualität hervor. Diese würden vielleicht “ein paar Centerl mehr” kosten als manche Produkte aus dem Ausland, aber bei denen wissen man nicht, ob Nachhaltigkeit geben sei und unter welchen Bedingungen diese produziert worden seien.
Hochwertige Lebensmittel für Kinder
Wiens VP-Landesparteiobmann Manfred Juraczka kündigte an, sich für die Verbesserung der Verpflegung in Kinder- und Jugendeinrichtungen einsetzen zu wollen: “Ich glaube, ganz ganz wichtig ist auch, dass in den Kinder- und Jugendeinrichtungen dieser Stadt ganz massiv darauf geschaut wird, was dort auf den Tisch, was dort auf den Teller kommt. Wir sollten sehr früh darauf trachten, dass unsere Kinder nicht irgendein Fastfood bekommen, sondern hochwertige Lebensmittel.”
Den Reden der VP-Spitzen lauschten auch zahlreiche Parteikollegen, darunter Finanzministerin Maria Fekter, Staatssekretär Sebastian Kurz, Klubobmann Karlheinz Kopf oder Volksanwältin Getrude Brinek. Bereits vor den Festansprachen nahm Dompfarrer Toni Faber die Segnung der Erntefrüchte vor. Nach den Auftritten der Polit-Prominenz setzte sich schließlich der traditionelle Umzug der geschmückten Erntewägen in Bewegung. Das zweitägige Erntedankfest, das heuer erstmals von der Österreichischen Jungbauernschaft organisiert wurde, stand unter dem Motto “Essen ist Heimat”.
(apa/red)