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Wiener Diagonale: Neue Ampelsysteme für Radfahrer in Wien?

"Wiener Diagonale" - Mit dem Fahrrad legal diagonal über die Kreuzung
"Wiener Diagonale" - Mit dem Fahrrad legal diagonal über die Kreuzung ©APA
Verkehrswissenschafter der Technischen Universität (TU) Wien plädieren nun für die Einführung einer dritten Ampelphase, in der Radfahrer legal diagonal kreuzen dürfen.

Die “Wiener Diagonale” wäre ein Signal für den umweltbewussten Verkehr, da sie auch Fußgänger bevorzugt. Den Autoverkehr würde das nur wenig aufhalten, wie es am Montag, den 13. Mai in einer Aussendung der TU heißt.

Den Fall, dass man mit dem Auto zwei Ampelphasen abwarten muss, um eine Kreuzung zu überwinden, gibt es nicht. Mit dem Fahrrad kann einem das aber sehr wohl passieren. Hier sehen die Experten des Instituts für Verkehrswissenschaften der TU, des Umweltbundesamtes und des Planungsbüros “Komobile w7” eine Bevorzugung der Autofahrer, der sie mittels neuem Kreuzungs-Ampel-Design begegnen wollen.

Neue Ampelphasen für Radfahrer in Wien?

Gibt es auf einer Straße Radwege in beide Richtungen, bestehen derzeit zwei Möglichkeiten: Entweder verlaufen zwei getrennte Radwege beidseitig neben den Autofahrbahnen, oder es gibt nur einen breiteren Radweg, auf dem Fahrräder in beide Richtungen fahren dürfen. “Wenn bei einer Kreuzung zwei Radwege in einen einzigen bidirektionalen Radweg zusammengeführt werden, muss man als Radfahrer die Kreuzung in zwei Schritten überqueren, und das kann ziemlich lange dauern. Zudem gibt es wenig Aufstellflächen neben den Fußgängern”, so TU-Forscher Tadej Brezina.

Die Forscher schlagen daher vor, in Fällen, wo bidirektionale Rad-Highways auf getrennt geführte Radwege treffen, eine neue Ampelphase einzuführen, bei der Fahrräder auf einem diagonal geführten Radwegstück über die Kreuzung gelangen können. Während dieser Phasen müssten die Autos in alle Richtungen stehen bleiben. Radfahrer könnten dann diagonal kreuzen und Fußgänger, deren Schutzwege nicht die diagonale Spur schneiden, hätten ebenfalls gleichzeitig grün.

Wiener Diagonale für Radfahrer

Die Verlierer in dem Konzept wären bei diesem Konzept die Autofahrer. Brezina hat anhand typischer Verkehrsbedingungen berechnet, wie sich die Wartezeiten an einer Kreuzung durch die Einführung ändern würden. “Der Verkehrsfluss der Autos würde dadurch nicht wesentlich aufgehalten werden, für Fahrräder und Fußgänger würde die ‘Wiener Diagonale’ jedoch eindeutige Vorteile bringen”, so der Verkehrsforscher in der Aussendung.

Nützlich wäre das Konzept besonders dort, wo gut ausgebaute Rad-Highways aus dem Stadtrand in städtische Straßen münden. Ein weiterer Nutzen der “Wiener Diagonale” wäre die Signalwirkung. Brezina: “Es ist eine gut sichtbare Bevorzugung von Radfahrern – vielleicht trägt das zu einem weiteren Umdenken in Richtung ökologische Mobilität bei.”

(Red./APA)

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