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Wiener Austria mit 2:1-Heimsieg

Mit einem 2:1-(0:0)-Heimerfolg gegen Lech Posen im Hinspiel der ersten UEFA-Cup-Hauptrunde hat die Wiener Austria am Donnerstag die Aufstiegschance in die Gruppenphase gewahrt.  | Meinungen

Die Favoritner kamen durch zwei Kopfball-Tore von Schiemer (64., 76.) zum Sieg, Okotie vergab zudem einen Elfmeter.

Der einzige Treffer der Polen durch Rengifo (66.) platzte praktisch in den ersten Torjubel der Hausherren, die über die gesamte Zeit gesehen die dominante Mannschaft waren. Das Rückspiel findet am 2. Oktober (18.15 Uhr) im Miejski-Stadion von Posen statt. In Sachen Fans blieb es im Horr-Stadion übrigens ruhig. Der 550 Köpfe zählende Anhang der Polen machte den zahlreichen Sicherheitskräften keine Schwierigkeiten.

Die Austria beherzigte die Anweisung von Trainer Daxbacher, nicht abzuwarten, sondern selbst die Initiative zu ergreifen. Violett startete mit großem Elan, beschäftige die polnische Hintermannschaft in den ersten zwanzig Minuten intensiv. Das Rezept: Schnörkelloses, schnelles Spiel in die Spitzen und zahlreiche Schüsse auf das Tor des etwas unsicher wirkenden Lech-Goalies Kotorowski, der die Bälle immer wieder wegfaustete.

Wohl fanden Standfest (Außennetz, 7.), Blanchard (Weitschuss, 8.) oder Okotie (Kopfball, 34.) Möglichkeiten für die Austria vor, die heißeste Chance auf die Führung der Gastgeber war aber ein Kotorowski-Abpraller, der vom Schienbein Arboledas nur knapp an der Stange vorbeirollte (10.). Austria-Schlussmann Safar war hingegen klar unterbeschäftigt.

Blanchard und Co. zwangen den passiven Polen ihr Spiel auch nach dem Seitenwechsel auf. Zu einem Zeitpunkt, als die Gastgeber einen Ballbesitz von 70 Prozent zu Buche stehen hatten, gingen sie auch mit 1:0 in Führung: Doch der Jubel nach dem erfolgreichen Schiemer-Kopfball (64.) währte denkbar kurz. Schon mit der ersten Aktion nach dem Wiederanpfiff gelang den Polen durch den völlig vernachlässigten Rengifo per Kopf der Ausgleich (66.).

Und doch kam die Daxbacher-Elf noch zum Sieg. Nicht durch den an sich guten Okotie allerdings, der einen Foulelfer nur ans Lattenkreuz (72.) setzte, sondern neuerlich durch Schiemer. Wie schon beim 1:0 fixierte der Oberösterreicher nach einer Acimovic-Vorlage (Freistoß) mit Köpfchen den Endstand von 2:1 (76.). Die letzte Viertelstunde war dann nichts mehr für schwache Nerven. Safar hielt mit zwei schönen Paraden (74., 79.) jeweils nach Stilic-Schüssen aber den Sieg fest.


Karl Daxbacher (Austria-Trainer): “Wir haben einen Sieg, das ist viel wert. Ich bin letzten Endes zufrieden. Jeder Einzelne hat viel Laufarbeit und Kampfkraft ins Spiel gebracht. Wir haben uns aus dem Spiel nicht viele Chancen erarbeitet, Lech Posen stand sehr gut. Daher glaube ich, dass in Polen vielleicht mehr Chancen entstehen können, wenn wir auf Konter spielen.”

Über Schiemer sagte der Austria-Coach: “Er hat eine enorme Sprungkraft und den Willen, zum Ball zu kommen. Er geht jedes Mal mit und will das Tor. Genau das muss ein Spieler machen. Großen Respekt vor diesen zwei tollen Toren.

Franz Schiemer (Austria-Doppeltorschütze): “Der Gegentreffer schmerzt. Man hat gesehen, Lech ist eine sehr starke, aggressive Mannschaft. Der Sieg war Pflicht, das ist sehr schön. Ich glaube, wir werden sie auch auswärts bezwingen.”

Matthias Hattenberger (Austria-Mittelfeldspieler): “Das Auswärtstor ist bitter. Aber dieses Tor können wir genauso schießen. Vom Spielverlauf her haben wir sie im Griff gehabt. Mit der Leistung können wir zufrieden sein. Wir waren spielerisch gut, haben aber die letzte Konsequenz vermissen lassen. Aber unsere Stärke sind die Standardsituationen, und die kann uns in Polen helfen.”

Zum verschossenen Elfer durch Okotie erklärte Jocelyn Blanchard (Austria-Kapitän): “Acimovic hat gesagt, dass er müde ist. Wir haben immer zwei Spieler, die schießen können.” Und Daxbacher merkte an: “Okotie wäre der zweite Mann gewesen. Auch Acimovic hat in Kasachstan einen Elfmeter verschossen. Kein Vorwurf an Rubin, er hat ein tolles Spiel gezeigt. Und warum soll man nicht auch einen jungen Spieler einen Elfer schießen lassen?”

Franciszek Smuda (Posen-Trainer): “Vom Ergebnis her bin ich nicht ganz zufrieden. Aber egal ob 1:1 oder 1:2 – wir müssen zu Hause gewinnen. Die Schiedsrichterleistung war eine Katastrophe. Wir haben gewusst, dass die Austria die meisten Tore aus Standards schießt, werden für das Rückspiel daraus die Lehren ziehen. Die Austria hat sehr hart und aggressiv gespielt, wir werden in Posen genauso spielen.”

Radoslaw Gilewicz (Ex-Austria-Spieler, Pole): “Mir hat Okotie sehr gut gefallen, weil er gut gegen den besten Verteidiger in Polen (Arboleda, Anm.) gespielt hat. Die Austria hatte Vorteile, aber in zwei Wochen vor 37.000 Zuschauern wird das anders.”


Fußball-UEFA-Cup – 1. Hauptrunde, Hinspiel
Austria Wien – Lech Posen 2:1 (0:0)
Horr-Stadion, 7.206 Zuschauer, SR Cüneyt Cakir/Türkei

Torfolge: 1:0 (64.) Schiemer 1:1 (66.) Rengifo 2:1 (76.) Schiemer

Austria: Safar – Standfest, Bak, Schiemer, Majstorovic – Krammer (79. Sulimani), Blanchard, Hattenberger, Acimovic (91. Sun) – Diabang (50. Bazina), Okotie
Lech: Kotorowski – Bosacki, Tanevski, Arboleda, Wojtkowiak – Murawski, Injac, Bandrowski – Stilic (80. Peszko), Lewandowski (92. Wilk) – Rengifo

Gelbe Karten: Krammer, Blanchard, Bazina, Bak, Acimovic bzw. Tanevski, Lewandowski, Bosacki
Die Besten: Schiemer, Bak, Okotie, Blanchard bzw. Arboleda, Murawski

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