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Wiener Abtreibungsärztin: Ordination geschlossen und Befugnis entzogen

Wiener Abtreibungsärztin - Ordination geschlossen
Wiener Abtreibungsärztin - Ordination geschlossen ©APA
Schwere Vorwürfe gegen eine Wiener Ärztin: Die Frau soll in ihrer Praxis jahrelang Schwangerschaftsabbrüche zum Billigtarif angeboten haben. Nun wurde die Ordination geschlossen und der Ärztin die Berufsbefugnis entzogen.
Praxis bereits mehrfach geschlossen
Vorwürfe gegen Ärztin

Wie berichtet, soll eine Wiener Ärztin in ihrer Praxis jahrelang Schwangerschaftsabbrüche zum Billigtarif angeboten haben. 16 Mal sei in den vergangenen vier Jahren vor der Ordination die Rettung vorgefahren. Jedes Mal musste eine bei einem Schwangerschaftsabbruch verletzte Frau ins Krankenhaus gebracht werden, hieß es in dem Radiobericht.

In anderen Einrichtungen komme so etwas so gut wie gar nicht vor, sagte Pilz. “Die Gebärmutter wurde in einigen Fällen durchstoßen. Die Patientinnen haben schwere Blutungen erlitten. Manchen mussten innere Organe entnommen werden und sie sind in der Folge für ihr Leben gezeichnet.” Wie nun bekannt wurde, wusste man über die Affäre seit Jahren Bescheid. Nun gab es für die Ärztin Konsequenzen.

Ordination der Wiener Abtreibungsärztin geschlossen

Die Ordination jener Wiener Allgemeinmedizinerin, welche in den vergangenen Jahren (bis zu Jahrzehnten) eine Quasi-Abtreibungsklinik mit dort beschäftigten Gynäkologen betrieben hat, ist geschlossen. Das gab die Leiterin der zuständigen Wiener Magistratsabteilung 40, Renate Christ, Dienstagabend gegenüber der APA bekannt.

Dies bedeutet, dass in den Räumlichkeiten keine ärztlichen Leistungen mehr erbracht werden dürfen. Bereits am vergangenen Freitag war der Ärztin in Wien-Neubau die Berufsbefugnis temporär entzogen worden. Die Schließung erfolgte – so Renate Christ – wegen “Gefahr in Verzug und wegen der Gefahr für das Leben und die Gesundheit von Patientinnen”.

Ordination befand sich in Wien-Neubau

Dienstagnachmittag hatten sich in der Ordination in Wien-Neubau – seit vielen Jahren für Affären bekannt – Experten der Magistratsabteilung 40, der Wiener und der Österreichischen Ärztekammer sowie der Ärztekammer-Gesellschaft für Qualitätsmanagement ÖQMed – eingestellt. Die MA40 prüfte, wieder einmal, die hygienischen Bedingungen. Die ÖQmed begutachtete die fachspezifischen Qualitätsstandards (z.B. Vorliegen von Belegen für die Fortbildung, Einrichtung, Hygieneverordnung, Mitarbeiterschulung etc.). “Die ÖQmed hat die fachspezifischen Qualitätsbedingungen überprüft, auf der Basis dieser Überprüfung hat die MA40 die Sperre veranlasst”, erklärte man bei den Wiener Behörden.

Laut der Wiener Patientenanwältin (von der Gemeinde Wien bestellt) Sigrid Pilz waren in den vergangenen vier Jahren 16 Mal Frauen von der Ordination wegen Komplikationen mit der Rettung ins Krankenhaus gebracht worden. Sieben Frauen mit Komplikationen hätten sich an sie gewandt.

Abseits der aktuellen Debatte gibt es in Österreich derzeit eine Diskussion, wer die (Kassen-)Patienten vertritt. Die Bundesländer haben eigene “Patientenanwälte” installiert, die Wiener Ärztekammer ließ vor kurzem mit dem ehemaligen Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse, Franz Bittner, einen Patientenombudsmann per SMS wählen. Auch die sozialen Krankenkassen haben in der Vergangenheit immer wieder betont, sie wären die Vertreter der Patienten.

(Red./APA)

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