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Wien-Wahl: HC Strache vergleicht sich mit Haider - und fürchtet Mordkomplott

HC Strache macht Wahlkampf mit alten Haider-Inseraten - und stellt ein Mordkomplott gegen sich in den Raum.
HC Strache macht Wahlkampf mit alten Haider-Inseraten - und stellt ein Mordkomplott gegen sich in den Raum. ©Screenshot
Früher war doch alles besser: Nachdem der verstorbene Jörg Haider nach seiner Parteispaltung jahrelang als Feindbild für die FPÖ herhalten musste, nutzt ihn HC Strache jetzt als Vorbild im Wiener Wahlkampf der FPÖ. Und wittert auch gleich ein mögliches Mordkomplott gegen sich.

Auf Jörg Haider war man in der FPÖ seit dessen Parteispaltung im Jahr 2005 gar nicht gut zu sprechen. Immer wieder wurde betont, dass die heutige FPÖ nichts mit der Haider-FPÖ zu tun habe, schon gar nicht mit Haiders BZÖ in Kärnten, wenn es um die Hypo Alpe Adria geht. Hauptkritiker, aber parteiintern auch Hauptnutznießer war und ist Haiders ehemaliger Ziehsohn Heinz-Christian Strache.

HC Strache macht Wahlkampf mit totem Jörg Haider

Zehn Jahre später scheint dieser aber seinen Groll gegen die einstige blaue Lichtgestalt überwunden zu haben und nutzt deren Strahlkraft im laufenden Wiener Wahlkampf, wie die Wiener Gratis-Tageszeitung “heute” am Donnerstag berichtete.

“Unser Programm war immer richtig! PS: Zuerst versuchen sie dich als Extremisten darzustellen, dann versuchen sie dich lächerlich zu machen, dann versuchen sie Rufmord und Kriminalisierung…. Und wenn das alles nicht greift, dann bleibt nur noch Mord! Ich bleibe jedenfalls für Österreich und für meinen Weg auf Kurs und mir treu!”, schreibt Strache unter das Bild eines alten Haider-FPÖ-Inserats.

Unser Programm war immer richtig!PS: Zuerst versuchen sie dich als Extremisten darzustellen, dann versuchen sie dich l…

Posted by HC Strache on Mittwoch, 5. August 2015

 

Angst vor Mordkomplott?

Verschwörungstheorien, dass eigentlich ein politisch motiviertes Attentat hinter Haiders wenig ruhmreichem Abgang steht, keimen in gewissen Kreisen immer wieder auf. Der BZÖ-Gründer war am 11. Oktober 2008 bei einem Autounfall südlich von Klagenfurt ums Leben gekommen – mit einen Alkoholspiegel von rund 1,8 Promille. Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft ergaben eindeutig einen Unfalltod ohne Fremdverschulden.

HC Strache gräbt nun selbst diese alten Theorien aus und präsentiert Haider auf seinem Facebook-Profil als Mordopfer und legt gleich eine mögliche Bedrohung seines eigenen Lebens nahe. Einige Kommentare bringen denn auch ihre Irritation zum Ausdruck. “Jetzt wird’s langsam lächerlich, nicht?” schreibt ein User, ein anderer: “Unser Programm war immer richtig?… Ich dachte die FPÖ von heute hat nichts mit der FPÖ von damals zu tun? Oder gilt das nur für Themen wie Hypo-Alpe-Adria?”

Die große Mehrheit der Strache-Fans allerdings teilt offenbar Straches Angst vor einem vorzeitigen Ableben: “Hc pass auf dich auf ich erinnere mich noch sehr gut an den so genannten haider unfall der bis heute noch nicht geklärt ist und es auch nie sein wird also sei vorsichtig wir brauchen dich.” Weiters finden sich Kommentare wie “HC, pass nur auf das sie dich nicht auch so wie den Haider abmurxen”.

Wiener SPÖ irritiert über “HCs wirre Welt”

Für den Hauptgegner der FPÖ im laufenden Wiener Wahlkampf, die SPÖ, ist Straches Post eine Steilvorlage: “Je näher der Wahltermin in Wien rückt, umso absurder agiert Strache. Der Dauerurlauber und Partytiger von Ibiza zeigt Präsenz vorwiegend nur noch via Facebook, wo er sich wahlweise menschenverachtend oder verschwörungstheoretisch gibt. Das ist eine neue Qualität der Paranoia in Straches Weltbild”, spottet Landesparteisekretär Georg Niedermühlbichler genüsslich in einer Aussendung.

“Strache konsultiert eine Wahrsagerin aus Niederösterreich. Er glaubt an unsichtbare Mäntel zum Schutz vor bösen Strahlen und ihm unlieben Menschen. Er glaubt an ‘Chemtrails’, die aus Flugzeugen versprüht werden und die Bevölkerung ruhig halten. Und an die Weltverschwörung der Bilderberger.” (en/APA)

Verwunderung und Spott im Netz

Auch in den sozialen Medien sorgte Straches Facebook-Post für irritierte bis spöttische Reaktionen:

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