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Wien sieht "horrende Kosten" durch StVO-Novelle

Die Stadt Wien kritisiert die neue StVO-Novelle als für die Großstadt unpraktikabel.
Die Stadt Wien kritisiert die neue StVO-Novelle als für die Großstadt unpraktikabel. ©APA/GEORG HOCHMUTH (Symbolbild)
Etliche Vorhaben in der geplanten Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) bezeichnet die Stadt Wien als "für eine Millionenstadt nicht praktikabel" und verweist auf drohende "horrende Kosten".
Stadt Wien kritisiert neue StVO-Novelle für Radfahrer
Ende der Begutachtung der StVO-Novelle für Radfahrer

Mehr als 130 Millionen Euro wären laut Stadt Wien demnach nötig, um alle Maßnahmen zu prüfen und zu verwirklichen. Bei einer generellen Erlaubnis zum Radfahren gegen die Einbahn in Begegnungszonen sei zudem die Verkehrssicherheit gefährdet.

Wien sieht "horrende Kosten" durch die neue StVO-Novelle

Wien. "Die Maßnahmen der StVO-Novelle lassen sich in ländlicheren Regionen und kleineren Städten vielleicht gut umsetzen. In Wien haben wir viele Straßenzüge und Kreuzungen, wo ein Radfahren gegen die Einbahn wirklich gefährlich wird, weil die Straßen zu schmal sind und ein hohes Verkehrsaufkommen inklusive Linienbussen herrscht", so Markus Raab, Leiter der MA 46.

42 Prozent der Einbahnstraßen in Wien zum Radfahren freigegeben

42 Prozent des gesamten Wiener Einbahnstraßennetzes sind zum Radfahren gegen die Einbahn freigegeben, die übrigen 433 Straßenkilometer müssten einer Prüfung unterzogen werden. Zahlreiche Straßen seien mit Fahrbahnbreiten von drei bis 3,25 Meter zu schmal, wurde betont. Es würde weniger Platz für Fußgängerinnen und Fußgänger geben, und rund 100.000 Stellplätze würden wegfallen.

Freizuhaltender Sichtbereich bei Kreuzungen zu erhöhen sei teuer

Die geplante Verpflichtung, bei Kreuzungen den freizuhaltenden Sichtbereich von fünf auf acht Meter zu erhöhen, wäre mit erheblichen Kosten verbunden: In Wien wären rund 5.500 Kreuzungen betroffen, bei jeder sei mit Zusatzkosten von 5.000 bis 40.000 Euro zu rechnen, für Sperrflächen, Poller, Personalaufwand. In den betroffenen Bereichen befänden sich zudem 2.397 Bäume. "Diese sowie zahlreiche Sträucher müssten gerodet werden", so die Stadt.

StVO-Novelle solle genutz werden um Zonenzufahrtsbeschränkungen in Wien zu überwachen

Die StVO-Novelle sollte vielmehr auch dafür genützt werden, und die automatische Überwachung von Zonenzufahrtbeschränkungen in Wien zu ermöglichen, fordert die Stadt, die derzeit ein Modell für eine verkehrsberuhigte Innenstadt mit kamerabasierter Zufahrtsüberwachung erarbeitet. Dies wäre ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und zur Erhöhung der Lebensqualität. In Städten wie Bologna, Turin und Dubrovnik seien derartige Systeme bereits erfolgreich erprobt. "Für die Umsetzung braucht es jedoch rasch eine entsprechende Novellierung in der Straßenverkehrsordnung."

Weitere Informationen zur Stadtentwicklung in Wien.

(APA/Red)

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