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Wien-Neubau: Eigentümer droht Hausbesetzern mit Räumung

Hausbesetzer haben das Haus in der Lindengasse bezogen- nun droht die Räumung
Hausbesetzer haben das Haus in der Lindengasse bezogen- nun droht die Räumung ©Vienna Online
Bereits seit zwei Wochen ist in der Wiener Lindengasse ein Haus besetzt. Nun will der Eigentümer, die Buwog, das Gebäude  endgültig räumen lassen. Eine Pressekonferenz der Hausbesetzer am Freitag soll die Fronten glätten.
Das besetzte Haus
Hausbesetzung Lindengasse
Stadtreporter vor Ort

Das besetzte Haus bzw. der Gebäudekomplex in der Lindengasse in Wien-Neubau gehört der Buwog, die nun hart durchgreifen will und am kommenden Montag die Räumung anstrebt. Konkret schrieben die Eigentümer an die APA: “Am Montag, dem 31.10.2011, werden wir Nachschau halten und für den Fall der Nichträumung die uns geeignet scheinenden Maßnahmen ergreifen.” Bei einer Pressekonferenz am Freitag ab 11:00 Uhr wollen die Hausbesetzer nun genauer über den Fall informieren.

Friedliche Aktivisten hatten das Haus in der Lindengasse 60-62 vor zwei Wochen besetzt. Die Buwog plant laut Medienberichten, das Objekt abzureißen und vor Ort neue Wohnungen zu errichten. Der Immobiliengesellschaft zufolge ist der Bau abbruchreif. Die Hausbesetzer sind jedoch anderer Meinung.

Hausbesetzer finden Gebäude nicht abbruchreif

Mehrere Statiker und Architekten hätten “den hervorragenden Zustand des Objekts” festgestellt und bestätigt, “dass eine sichere Nutzung des Gebäudes möglich ist”, hieß es in einer Aussendung der Hausbesetzer vom Freitag. “Die BUWOG möchte das bestens erhaltene historische Gebäude abreißen lassen und die Zwischennutzung mit der Begründung der angeblichen Baufälligkeit beenden.” Ein laufender Antrag der Initiative Denkmalschutz sei nicht berücksichtigt worden und eine Grätzlinitiative gegen eine geplante Tiefgarage sei bereits aktiv.

Die Hausbesetzer werfen der Buwog sowie der Gemeinde vor, am Donnerstag die Gespräche um eine Nutzung des Hauses “einseitig und unangekündigt abgebrochen” zu haben. Die Buwog fasste die Verhandlungen in ihrem Mail so zusammen: “Die Buwog fordert die Besetzer der Liegenschaft auf, das Gelände geordnet, aber unverzüglich zu verlassen bzw die Liegenschaft zu übergeben. Am Montag, den 31.10.2011 werden wir Nachschau halten und für den Fall der Nichträumung die uns geeignet scheinenden Maßnahmen ergreifen.”

Hausbesetzer für kreative Nutzung des Hauses

Die Aktivisten wollen in dem “Epizentrum” genannten Haus “ein selbstverwaltendes Zentrum” aufbauen. “Neben laufenden Initiativen findet sich hier auch eine offene Volxbibliothek mit Lerncafe, freie Ateliers und Werkstätten für Kreative und die mit 15.Oktober gegründete Freie Universität Wien. Das ‘Epizentrum’ soll als Ort des Austauschs und als Plattform für die Menschen der Umgebung und der ganzen Stadt fungieren”, hieß es in der Aussendung der Hausbesetzer.

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