Viele haben ihn auf den Straßen der Bundeshauptstadt gesehen – kaum jemand wusste, wer oder was sich hinter dem authentisch gekleideten Neandertaler verbirgt. Während seine Identität nach wie vor unbekannt ist, wurde sein Geheimnis nun gelüftet: Der in Felle gehüllte Urzeitling ist in Sachen Bildungsvolksbegehren unterwegs. Dieses findet von 3. bis 10. November 2011 statt und soll das Bildungssystem österreichweit verbessern.
“Der Neandertaler verkörpert die Bildungs-Steinzeit in unserem Land”, sagte Matthias Schickhofer, der Mitorganisator des Volksbegehrens, gegenüber der Zeitung “Heute”. “Denn unser Schulsystem stammt aus den Zeiten Maria Theresias. Notendruck, Unterrichtseinheiten … hier finden sich viele Vergleiche zur Steinzeit.”
Ein Neandertaler auf Bildungs-Mission
Dazu passen auch die Orte, an denen der “Homo neanderthalensis” seit Juni auftauchte: von den Hörsälen der Hauptuni bis hin zur Wiener Hauptbücherei. Am Nationalfeiertag war der Neandertaler am Wiener Heldenplatz mit einem Schild zu sehen, auf dem “Bieldung?” zu lesen stand – dokumentiert auf seiner Facebook-Fanpage.
Robert Hanke, der Erfinder des Volksbegehren-Maskottchens, ist mit den Reaktionen, die der Neandertaler hervorruft, jedenfalls vollauf zufrieden. Er meinte gegenüber “Heute”: “Der große Erfolg hat unsere Erwartungen übertroffen. Das liegt aber auch am Schauspieler. Der lebt und liebt seine Rolle.”
Auf Facebook waren die Reaktionen auf die Hintergründe der Neandertaler-Mission jedoch gemischt – während sich einige freuten, dass es sich um keine Werbeaktion, sondern um einen unterstützenswerten Zweck handelte, waren andere regelrecht enttäuscht, dass das spannende Rätselraten um den Neandertaler nun ein Ende findet.