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Wien: Jüdisches Museum mit Wechselausstellung wiederöffnet

Heinz Fischer, Danielle Spera und weitere Festgäste bei der Wiedereröffnung des Jüdischen Museums
Heinz Fischer, Danielle Spera und weitere Festgäste bei der Wiedereröffnung des Jüdischen Museums ©Eva Kelet
Am Mittwoch wurde das Jüdische Museum in Wien von Bundespräsident Heinz Fischer und Vizebürgermeisterin Renate Brauner wiedereröffnet. Die erste Wechselausstellung zeigt 100 Jahre Hollywood.

Am 19. Oktober fand der Festakt zur Wiedereröffnung des Jüdischen Museums in der Wiener Innenstadt statt. Neben mehreren hundert Ehrengästen aus Politik, Wirtschaft und Kultur, zahlreichen Vertretern der Jüdischen Gemeinde und des diplomatischen Corps gratulierte Bundespräsident Heinz Fischer Museumsdirektorin Danielle Spera persönlich zur Neugestaltung des Hauses. Er war eingeladen worden, gemeinsam mit Vizebürgermeisterin Renate Brauner das neu gestaltete Museum zu eröffnen. Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg begann den Festakt durch das Anbringen einer Mesusa am Portal des Museums.

Fischer sprach die Hoffnung aus, dass sich künftig möglichst viele Menschen mit der wechselvollen Geschichte der Juden Wiens und Österreichs auseinandersetzen: “Mit Österreich werden Namen und Begriffe wie Arthur Schnitzler, Sigmund Freud oder Stefan Zweig ebenso verbunden wie Adolf Eichmann, Morzinplatz oder Mauthausen. Das Jüdische Museum ist der richtige Ort, alle Seiten aufzuarbeiten.” Vizebürgermeisterin Brauner betonte Wiens zentrale Position im Herzen Europas, als Stadt, die den Grundprinzipien der Toleranz und Weltoffenheit verpflichtet ist und betonte, wie wichtig es sei, “auch immer stärker das Miteinander von Jüdinnen und Juden mit Nichtjüdinnen und Nichtjuden im Heute in den Fokus zu stellen.”

“Gegenseitige Wertschätzung und der respektvolle Umgang miteinander zeichnen die Grundhaltung dieser Stadt aus und das wollen wir auch im neuen Jüdischen Museum zum Ausdruck bringen. Es soll ein offener Ort der Begegnung und des Miteinanders sein, und es soll neugierig machen auf die Jüdische Geschichte, die Jüdische Gegenwart und die Jüdische Zukunft”, so Brauner.

Jüdisches Museum politisch bedeutsam

Wien Holding-Geschäftsführer Peter Hanke bezeichnete das Jüdische Museum als besonders wichtiges Haus im Bereich der vier Wien Holding Museen, das in den letzten 18 Jahren durch mehr als 180 Ausstellungen mit über 1,3 Millionen BesucherInnen wertvolle politische Aufklärungsarbeit geleistet habe. Er zeigte sich überzeugt, dass Danielle Spera neue Publikumsschichten erschließen werde: “Die Umgestaltung des Hauses, die von der Stadt Wien und der Wien Holding finanziert wurde, signalisiert den BesucherInnen auch nach außen, dass sie ein freundliches und offenes Haus erwartet.” Danielle Spera bedankte sich bei der Stadt und ihrem Team und sprach die Hoffnung aus, dass die neuen ständigen Ausstellungen und die erste große Wechselausstellung über 100 Jahre Hollywood vom Publikum gut angenommen werden.

Erste große Wechselausstellung: 100 Jahre Hollywood

Die Ausstellung “Bigger than Life. 100 Jahre Hollywood. Eine jüdische Erfahrung” begibt sich auf Spurensuche in eine der spannendsten globalen Kulturgeschichten des 20. Jahrhunderts. Sie gewährt den BesucherInnen einen Blick hinter die Kulissen des 20. Jahrhunderts und präsentiert zahlreiche interessante Objekte.

Zu sehen sind wesentliche Filme, riesige, bisher noch nie gezeigte Filmplakate aus der Stummfilmzeit und überraschende Exponate wie die silberne Zigarrenbox des Kettenrauchers und Paramount-Gründers Adolph Zukor, eine Sessel aus Rick’s Cafe Americain aus dem Film “Casablanca” oder Kostüm- und Architekturentwürfe für “Vom Winde verweht”, den ersten Blockbuster der Filmgeschichte. Der große, in Wien geborene Produzent Eric Pleskow, Präsident der Viennale, leiht dem Museum die drei wichtigsten seiner insgesamt vierzehn Oscars, die er für so unterschiedliche Filme wie “Einer flog über das Kuckucksnest” (1975), “Rocky” (1976), und “Der Stadtneurotiker”(1977) gewonnen hat. “Bigger than Life” bildet den vielversprechenden Auftakt zu vielen weiteren sehenswerten Ausstellungen, die das Jüdische Museum in den nächsten Jahren zeigen wird.

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