Gastronomiebetriebe werden wegen der Coronavirus-Pandemie länger als Geschäfte geschlossen bleiben. Nach den Plänen der Regierung sollen Lokale frühestens ab Mitte Mai schrittweise öffnen. Viele Gastronomen haben daher in den letzten drei Wochen auf Liefer- und Abholservice umgestellt. Manche liefern sogar über die Bundesländergrenzen hinaus. Einer davon ist Jürgen Csencsits, der sein Haubenlokal im burgenländischen Grenzörtchen Harmisch hat.
Burgenländischer Gastronom liefert bis nach Wien
Auf der Speisekarte stehen diese Woche unter anderem Krautsuppe, Spargel-Gemüse-Kräuterragout, Schweinsripperl, Coq au vin, Kalbspörkölt und Schweinsbratl. Die Speisen werden entweder in Einmachgläsern oder vakuumiert geliefert. "Das hält einige Zeit im Kühlschrank, die Kunden müssen es nur mehr aufwärmen", erzählt Chefin Melanie Csencsits im Gespräch mit der APA. "Montag, Dienstag und Mittwoch kochen wir, ab Donnerstag wird geliefert, sogar bis nach Wien. Wir bieten auch ein Abholservice an."
Das Angebot sei sehr gut angekommen. Man sei anfangs gar nicht nachgekommen. Nach ersten Startschwierigkeiten funktioniere das jetzt aber ganz gut. Auch ein Mitarbeiter aus Ungarn darf mit einer Bestätigung, dass er im Betrieb unabkömmlich sei, wieder nach Österreich kommen. Die Lieferketten funktionieren auch. "Fleisch und Hendel kaufen wir so wieso von Bauern aus der Gegend. Für das Gemüse muss man manchmal etwas herumfahren, aber es ist alles verfügbar", so Csencsits.
Am Beginn des Lockdowns Mitte März "haben wir zunächst das ganze Haus geputzt und aufgeräumt. Dann haben wir den Garten gemacht. Nach zwei Wochen haben wir dann gesagt, wir müssen wieder zu kochen beginnen", erzählt Csencsits.
Wien: Spitzenlokale setzen auf Lieferung und Abholung
Auch anderen Spitzenlokale setzen auf Lieferung und Abholung. Beim Steirereck im Wiener Stadtpark sind Online-Bestellungen täglich bis 14 Uhr möglich. Die Zustellung erfolgt am selben Tag zwischen 16 und 19 Uhr. Bestellungen nach 14 Uhr werden am nächsten Tag ausgeliefert. Die Abholung in der Meierei ist von 14 bis 19 Uhr möglich. Auf der Speisekarte stehen unter anderem ein Pilz Beuschel, ein veganes Curry, eine Salzkaramell-Tarte und ein Milchrahm-Strudel für drei bis vier Personen.
Spitzenkoch Konstantin Filippou hat eine Kooperation mit dem Online-Qualitätsfleischhauer Porcella geschlossen und bietet dort ebenfalls in Einmachgläsern "Essfertiges" an. Dazu zählen unter anderem Linsensugo, Erdäpfelgulasch und Krautfleisch.
(APA/Red)