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Wien-Erdberg: Treffen zu Verschwendung von Lebensmitteln

Die Verschwendung von Nahrungsmitteln ist der drittgrößte Treibhausgaserzeuger.
Die Verschwendung von Nahrungsmitteln ist der drittgrößte Treibhausgaserzeuger. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Bei einem Termin im ÖAMTC-Mobilitätspark in Wien-Erdberg machte die Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) gemeinsam mit Klima- und Umweltstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) und Michael Freitag auf die Problematik "Lebensmittelverschwendung" aufmerksam.

Aktivitäten gegen Lebensmittelverschwendung gibt es seit Jahren, aber wie bei der Treibhausgasreduktion ist das Tempo auch hier zu langsam. Allein in Österreich landen jährlich 800.000 Tonnen Essbares im Müll. Beide Themen gehören auch zusammen: "Global gesehen ist die Lebensmittelverschwendung der drittgrößte Treibhausgaserzeuger weltweit", sagte Umwelt- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) bei einem Medientermin zum "Welttag gegen Lebensmittelverschwendung".

Welttag gegen Verschwendung von Lebensmitteln: Termin in Wien

Am Mittwoch findet dieser von der UNO ausgerufene Tag zum zweiten Mal statt. Bei einem Medientermin im ÖAMTC-Mobilitätspark in Wien-Erdberg riefen die Ministerin gemeinsam mit Klima- und Umweltstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) und Michael Freitag, Vizepräsident des Dachverbands der österreichischen Gemeinschaftsverpflegung (GV Austria) , um unter anderem auf die Aktionstage "Nix übrig für Verschwendung" aufmerksam zu machen. Die Politiker wollten für die Problematik "Lebensmittel" Bewusstsein zu schaffen. Anlass für Ortswahl war ein Besuch der dortigen Betriebsküche, die als Teil der Initiative "United Against Waste" in diesem Segment vorbildlich agieren soll, die Betriebe wollen Rahmen der Woche auch ihre Gäste zu einem "wertschätzenden" Umgang mit dem Essen animieren.

Viele genießbare Lebensmittel landen im Müll

"Wir kämpfen täglich und das ganze Jahr dafür", stellte Gewessler fest, denn wenn Kisten mit Karotten wegen kleiner Schönheitsfehler im Abfall landen, dann "tut es uns allen weh" - insgesamt landen zu viele noch genießbare Lebensmittel entlang der ganzen Wertschöpfungskette statt am Esstisch im Müll. Zudem gehören "nachhaltiger Konsum und Produktion" zu den 17 UNO-Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs) erinnerte die Umweltministerin. Ein Halbierung der Lebensmittelabfälle bis 2030 ist das gemeinsame Ziel. Die Intitiative "United Against Waste"zeige den Bedarf in den Gemeinschaftsküchen, dort helfe gezielte Schulung und Beratung Kosten zu sparen und dabei gleichzeitig Gutes für die Umwelt zu tun.

Wien reagiert auf Problem mit der Aktion "Wien isst G.U.T"

Der Wiener Stadtrat Czernohorsky betonte die gemeinsame Kraftanstrengung, die für die Zielerreichung notwendig sei, zu den drei große Aufgabenbereichen für die Zukunft, CO2-Reduktion für den Klimaschutz, Klimaanpassungsmaßnahmen sei gehöre auch der Weg von einer Wegwerfgesellschaft hin zu Kreislaufwirtschaft. In der Bundeshauptstadt reagiere man darauf mit dem Wiener Lebensmittelaktionsplan "Wien isst G.U.T." womit gesund und genussvoll, umwelt- und klimafreundlich sowie tierfair gemeint ist.

Trend zu vegetarischer und veganer Ernährung

Sodexo-Chef Freitag betonte den Trend zu vegetarischer bis veganer und insgesamt gesunder Ernährung. Wenn Lebensmittel gespart werden sollen, dann "müsse der Gast auch verstehen, dass etwas aufgegessen sein kann", denn man könne nicht jedes Menü bis zum Ende der Öffnungszeit einer Kantine bieten, unethisch sei eine Pönalisierung, also eine Strafe für den Gastrobetrieb in so einem Fall. Kosten dürfe indes die Schonung der Umwelt etwas: "Covid hat gezeigt, dass man den einen oder anderen Euro in Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung investieren müsse", sagte Freitag. Mit dem der Dachverband der österreichischen Gemeinschaftsverpfleger vertrete man rund 30.000 Mitarbeiter - von der Justizanstalt bis hin zum Kindergarten - und das sei "ein großer Hebel für 'United Against Waste'".

Stadtrat Czernohorsky appelliert an die Wiener Bevölkerung

Auch wenn Wirtschaft und Verwaltung wichtige Player bei der Vermeidung von Abfällen sind, ist es der Einzelne ebenso, erinnerte der Wiener Stadtrat: "42 Prozent der Abfälle stammen aus Privathaushalten", sagte Czernohorsky. Als Beitrag zum Umweltschutz könne ein Wiener keine Fotovoltaik-Anlage bauen, "aber er kann entscheiden, was er isst und war er mit dem Rest macht", dafür müsse das Bewusstsein geschaffen werden, appellierte der Stadtrat. "Wir alle treffen Entscheidungen", ergänzte Gewessler mit Hinblick auf das Halbierungsziel", das nur dann gelingen werde, "wenn wir es gemeinsam an gehen".

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