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Wien bekommt "Rosa Platz"

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Wien wird 2007 einen "Rosa Platz" bekommen: Der im Vorjahr ausgelobte Wettbewerb für ein Mahnmal der homosexuellen und transgender Opfer des Nationalsozialismus ist entschieden.

Verwirklicht wird der Entwurf von Hans Kupelwieser, der ein 20 auf 20 Meter großes Becken mit rosa Wasser vorsieht. Errichtet wird die Skulptur am Morzinplatz vor der Ruprechtskirche.

Durch das Bassin zieht sich der Schriftzug „Que(e)r“, der an den üblichen Begriff für von der heterosexuellen Norm abweichende Spielarten der Liebe, „Queer“, gemahnen soll. Mitassoziiert solle aber auch der deutsche Begriff „Quer“ werden, etwa in „Querdenker“, so Kupelwieser bei der Präsentation des Projekts am Montag. Nur fünf Zentimeter hoch soll das mit Lebensmittelfarbe rosa gefärbte Wasser in dem Becken stehen und dadurch begehbar sein.

Man wolle auch ein Zeichen in die Zukunft und gegen die heutige Diskriminierung von Homosexuellen setzen, unterstrich Frauenstadträtin Sonja Wehsely (S). Ausgewählt wurde das insgesamt 310.000 Euro teure Projekt vom Beirat für „Kunst im öffentlichen Raum“ in Zusammenarbeit mit Vertretern von Homosexuellen- und Transgender-Organisationen.

Noch sind viele Details bei dem präsentierten Projekt unklar, etwa, was im Winter mit der Anlage geschieht und wie ein möglicher Informationsbereich gestaltet werden könnte. Fix ist jedenfalls die Entscheidung für den Standort auf dem Morzinplatz.

Dieser sei zentral, läge auf der Route der alljährlichen Regenbogenparade und sei vor allem auch Standort der Gestapo-Zentrale gewesen, so Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S). Am Morzinplatz in der Inneren Stadt stand bis zu seiner Zerstörung 1945 das Hotel Metropol, das unter NS-Herrschaft als Gestapohauptquartier diente. Ein Denkmal für die Opfer des Faschismus befindet sich bereits auf dem Gelände.

Positiv zur getroffenen Entscheidung äußerten sich im Rahmen der Präsentation der Vorsitzende der sozialdemokratischen Homosexuellenorganisation (SoHo) Günter Tolar und der Obmann der HOSI (Homosexuelle Initiative) Christian Högl. Auch über die Unterstützung der katholischen Kirche freue sie sich, unterstrich Wehsely. „Das Mahnmal soll uns dabei helfen, dass die verfolgten Menschen einen sanften Ort in unserem Gedächtnis finden“, meinte der anwesende Rektor der nahe liegenden Ruprechtskirche, Joop Roeland.

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